2018-03-10 11:50:00
Bericht #8 – California Dreaming
Hallo zusammen! Bevor ich euch von meinen Highlights aus Kalifornien berichte, muss ich euch eine kleine Geschichte erzählen.
Am letzten Tag des Trips (Samstag 3.3.) gab es an der Ostküste einen Blizzard, der nicht nur dafür sorgte, dass kein Mensch mehr sein Haus verlassen konnte, sondern auch einige Bäume fällte, und demnach viele Häuser und vor allem Strommasten zu Schaden gekommen sind. Ich war glücklicherweise nicht anwesend, aber auch einer unserer Strommasten wurde von einem Baum niedergerissen, und die Reparaturen dauerten eine Weile, weshalb wir bis Dienstagnachmittag keinen Strom hatten.
Aber Schicksal wäre ja nicht Schicksal, wenn nicht am gleichen Tag noch ein weiterer Schneesturm gekommen wäre, der dafür gesorgt hat, dass schon wieder ein Baum den gleichen Strommast umwirft und wir schon wieder bis „wer weiß wann“ keinen Strom haben. Der einzige Vorteil ist, dass die Schule ausfällt und ich meinen Jetlag auskurieren kann.
Na ja, wie ihr bereits gehört habt, war ich neulich in Kalifornien. Ich hatte mich einige Zeit zuvor bei „BELO USA“ für diesen Trip angemeldet, einer Organisation, die solche Reisen für Austauschschüler anbietet. Vom 24.2 – 3.3. konnte ich daher mit einer Gruppe von insgesamt 51 Austauschschülern aus aller Welt (plus 3 Betreuern) Los Angeles und San Francisco besuchen.
Universal Studios
Das berühmte Filmstudio „Universal Studios“, das nicht nur Klassiker wie „Psycho“, „E.T.“ und „Der Weiße Hai“ aber auch Filme wie „Die Minions“ herausbrachte, hat weitaus mehr zu bieten als nur Filmproduktion. Sie haben ihren eigenen Freizeitpark. An unserem ersten Tag unseres „California Adventure“ hatten wir dort ungeheuer viel Spaß mit all den Achterbahnen und Attraktionen sowie bei einer Studio Tour, die Einblicke hinter die Kulissen der Filmproduktion gewährte.
Santa Monica
Ich wünschte, es wäre etwas wärmer gewesen, als wir dort waren, aber die Temperatur hatte uns dennoch nicht daran gehindert ins Wasser zu gehen. Zwar sind aus unserer Gruppe nur ca. 10 ins Wasser gegangen von denen nur 4 übrig blieben aber na ja...
Die Aussicht war jedenfalls einfach atemberaubend schön mit dem ewig langen Meer, das sich in die Weite zieht und sich am Horizont mit dem Himmel trifft. Das Rauschen der Wellen und der wehende Wind sorgten für eine wunderschöne Atmosphäre, auch wenn der Wind auf Dauer zu kalt wurde. Ich verbrachte den Tag am Strand mit einigen Freunden und wir spielten Beachvolleyball bis die Sonne unterging. (Und bis heute finde ich noch Sand davon an allen möglichen Orten…) Und für alle „Forrest Gump“-Fans unter euch: Wir waren am Abend in Bubba Gump Shrimp Co. Restaurant und hatten frittierte Shrimps.
Disneyland
An diesem Punkt der Reise hätte ich mir so sehr gewünscht, dass ich nochmal ein Kind wäre. Ich möchte damit nicht sagen, dass man als Jugendlicher oder gar als Erwachsener keinen Spaß in Disneyland haben kann, nur ist der Spaß auf einige Attraktionen begrenzt. Das hieß, dass die Warteschlangen für diese Attraktionen enorm waren und wir als ungeduldige Jugendliche hatten natürlich besseres zu tun als zu warten.
Demnach hatten wir die Nacht zuvor alles geplant: unsere Route, welche Attraktionen, die App heruntergeladen, die die Wartezeiten anzeigt, und mit der Fastpass-Option kürzere Warteschlangen gehabt. Disneyland bedeutet geradezu Arbeit. Durch unseren ausgeklügelten Plan, konnten wir jedoch alle gewünschten Attraktionen fahren und sind unsere Lieblingsattraktion (für die die Wartezeit normalerweise 110 Minuten betragen hätte) sogar zweimal gefahren.
Das abschließende Highlight in Disneyland war die Wasser-Licht-Show „World of Colors“, die nach der offiziellen Schließung des Parks lief. Wasserfontänen, Lasereffekte und viele bunte Lichter choreographierten ein Medley der berühmtesten Disney-Songs und brachten sogar mir die eine oder andere Träne ins Auge.
San Francisco
Es hatte uns fast einen ganzen Tag gekostet bis wir in San Francisco angekommen sind. Aber es war halb so schlimm, da wir zwischendurch ein paar Stopps einlegten, und während der Busfahrt haben wir uns nicht nur mit Musik und Film die Zeit vertrieben, sondern auch Kaliforniens atemberaubend schöne Landschaft hatte was für sich.
Nichtsdestotrotz waren wir alle froh, dass wir nach 7 Stunden Busfahrt endlich in San Francisco angekommen sind und unser erster Halt war direkt am Wasser; am Pier 39, einer ehemaligen Bootsanlegestelle, die heute mit ihren ganzen Läden und ganzjährigem Rummel eher für Touristen ausgelegt ist. Aber der Markt ist nicht das einzig Interessante am Pier 39, denn man kann von dort aus auch wunderbar die Seelöwen beobachten, die (FUN FACT) offiziell Bürger der Stadt San Francisco sind.
Na ja, am nächsten Morgen ging das Abenteuer dann aber auch wirklich los. Wir hatten unsere eigene kleine Tour durch San Francisco, u.a. mit der berühmten „Cable Car“-Straßenbahn und haben an verschiedenen Aussichtspunkten wunderschöne Bilder schießen können. Einer dieser Aussichtspunkte war die kurvenreichste Straße der Welt – Lombard Street, die durch ihre kuriose Erscheinung Szenerie in mehreren Hollywood Filmen war wie „Herbie – ein toller Käfer“ oder „Fast and Furios“.
Aber San Francisco hat nicht nur schöne Seiten, denn hier befand sich auch das wahrscheinlich berühmteste Gefängnis der Welt – Alcatraz. Über die Jahre Schauplatz vieler Hollywoodfilme und heute eine Touristenattraktion beherbergte das ehemalige Hochsicherheitsgefängnis auf der gleichnamigen Insel (vom Rest der Welt durch 2,2km Wasser abgegrenzt) einst die gefährlichsten Schwerverbrecher der U.S.A., unter anderem den berüchtigtsten: Al Capone.
Die Insassen, die einen Fluchtversuch wagten, wurden bei Sichtkontakt erschossen oder wurden nie wieder gesehen. Manche behaupten, sie seien im Meer ertrunken, während wiederum andere meinen, die Verbrecher seien ins Ausland geflohen. Ich für meinen Teil war von den Methoden und der Geschicklichkeit der Insassen beeindruckt, mit der sie sich ihre Freiheit zu erkämpfen versuchten. Mit zwei Schrauben und einer Mutter wurde ruckzuck ein effizienter Eisenbieger hergestellt und mit Löffelgriffen konnte man gut Handbohrer formen. Einfach nur faszinierend wie manche trotz so strikter Überwachung entkommen konnten.
Nichtsdestotrotz war das Highlight in San Francisco meiner Meinung nach die Golden Gate Brücke. San Francisco hat nicht nur die kurvenreichste Straße und das berühmteste Gefängnis, sondern auch eine der längsten und bekanntesten Hängebrücken der Welt. Ihr roter Glanz erstrahlt prachtvoll bei Sonnenauf- und -untergang und ist auch tagsüber einfach nur ein Augenschmaus. Das Meer erstreckte sich in beide Richtungen und ab und zu konnte man von der Brücke aus den einen oder anderen Seelöwen sehen.
Na ja, am letzten Tag unserer Reise hieß es dann Abschiednehmen. Nicht nur von Kalifornien, sondern auch von den ganzen tollen Leuten, denen ich während des Trips nähergekommen bin. Wir hatten uns alle richtig gut verstanden und hatten zusammen die wahrscheinlich beste Zeit unseres Lebens. Und ich bin zutiefst dankbar dafür, dass ich diese Reise antreten konnte, weil ich nicht nur viel über eine völlig andere Seite der U.S.A. gelernt habe, sondern auch ungeheuer viel Spaß hatte und neue Freunde aus aller Welt fand. Und ich kann es kaum erwarten, euch vielleicht in einem späteren Bericht davon zu erzählen, wenn ich die eine oder andere Person in den verschiedenen Ländern besucht haben werde.
Wenn ihr mehr Bilder von meiner Reise nach Kalifornien sehen wollt besucht doch einfach meine Instagram Seite.
Bis zum nächsten Mal!
Euer Nam