2018-02-08 11:10:00
Bericht #7 – MLK-Tag und Superbowl
Hallo zusammen!
Wieder ist ein Monat vergangen und das Jahr 2018 hatte bereits jetzt schon seine Höhen und Tiefen für mich.
Wie ich bereits schon im September herausgefunden hatte, sind alle Geburtstage meiner Familie im Januar. Demnach hatten wir anständig was zu feiern letzten Monat: Mein Gastvater feierte am 1.1. seinen 60. Geburtstag, meine Gastmutter am 20.1. ihren 59. und David seinen 16. Geburtstag. Auf der anderen Seite ist mein Gastgroßvater an Davids Geburtstag von uns gegangen und meine Familie hatte eine schwere Zeit des Abschiednehmens. Nichtsdestotrotz möchte ich euch in diesem Bericht die Highlights des vergangenen Monats präsentieren.
Martin Luther King Day (15.1.)
Ehrenamtliche Arbeit ist ja so ´ne Sache... Viele Leute wissen gar nicht, wie oder wo sie am besten helfen können, oder haben keine Zeit oder einfach keine Motivation, irgendwo für einen guten Zweck auszuhelfen. Am Martin-Luther-King-Tag, kurz: MLK-Day, der jährlich am dritten Montag im Januar landesweiter Feiertag ist, herrscht Ausnahmezustand. Überall werden soziale Projekte gestartet und viele Bürger leisten Freiwilligenarbeit für die Gemeinde – zu Ehren von Martin Luther King Jr., einem der berühmtesten Redner und Vertreter im Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit in den 50er und 60er Jahren.
Manche Unternehmen beauftragen ihre Mitarbeiter sogar dazu, den freien Tag zu nutzen, um ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Und so war auch unsere kleine Gruppe von AFS-Austauschschülern am MLK-Day aktiv: Wir halfen dabei, einer Highschool einen neuen Anstrich zu verpassen. Freiwillige Helfer von der Organisation „City Year“ hatten bereits Tage zuvor alles vorbereitet und organisiert. Wir hatten ein Programm, wurden in Gruppen aufgeteilt, mit Essen versorgt und die Wände waren schon präpariert, sodass die eigentliche Arbeit ein simples riesiges „Malen-nach-Zahlen“ war.
Und es kamen sogar so viele freiwillige Helfer an dem Tag, dass jeder nur eine Farbe für eine Wand zugewiesen bekam und einige Helfer sogar abgewiesen werden mussten, da es einfach zu viele waren. Ich für meinen Teil hatte mit der einen Farbe, die ich ausgewählt hatte, genug zu tun – weil ich „Glückspilz“ von all den Farben, die ich hätte nehmen können, die Hintergrundfarbe ausgewählt hatte… Na ja, ich hatte trotzdem einen grandiosen Tag und hoffe, dass eines Tages der MLK-Day vielleicht auch nach Deutschland kommt. Gut, dass es in meiner Heimat Rhein-Neckar alle zwei Jahre im September den großen regionalen Freiwilligentag „Wir schaffen was“ gibt.
Super Bowl (4.2.)
Ich bin kein großer Football-Fan. Aber der Super Bowl dieses Jahr war eine absolute Ausnahme. Ausgerechnet dieses Jahr hat unsere „Regionalmannschaft“ (die Mannschaft der Stadt, die meinem Gastort Phoenixville am nächsten ist) die Philadelphia EAGLES, es nicht nur zum Super Bowl Finale geschafft, sondern es auch gewonnen – bei ihrer allerersten Teilnahme, gegen die scheinbar unbesiegbaren New England Patriots mit ihrem Star-Quarterback Tom Brady. Das Spiel war einfach nur unglaublich spannend und es gab einige richtig schöne Momente, an die ich mich hoffentlich in einigen Jahren immer noch erinnern werde.
Aber für die unter euch, die sich nicht wirklich für amerikanischen Sport interessieren, hat American Football auch was zu bieten: Während der Halbzeit wird meistens im Football von Cheerleadern und Marching Bands eine musikalische Show dargeboten. Im Super Bowl ist das Ganze dann nochmal eine Nummer größer, die Halbzeitshow ist ein nationales Medienereignis. Dieses Jahr sang Superstar Justin Timberlake ein Medley seiner besten Hits mit einer Marching Band, einer riesigen Tanzgruppe, einer Band und mit allem drum und dran. Es war einfach eine großartige Show. Allein in den USA verfolgten das Spektakel mehr als 100 Millionen Menschen vor dem Fernseher.
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Super Bowl ist neben Sport und Musik-Show die Werbung: Jedes Jahr laufen in den Werbepausen die neuesten, verrücktesten, einzigartigsten und kreativsten Ideen zusammen und sorgen für unterhaltsame Breaks in den Spielunterbrechungen (wovon es im Football sehr viele gibt). Manche Leute schauen sich den Super Bowl nur wegen der (extra für diesen Zweck kreierten) Werbung an und es hat sich in den letzten Jahren als Tradition etabliert, dass am Ende des Spektakels über die beste Super Bowl Werbung abgestimmt wird. Die beliebtesten Spots kann man sich z.B. hier ansehen.
Na ja, das war's dann auch schon wieder mit dem Bericht. Aber demnächst steht die große Parade in Philadelphia an, zu Ehren der neuen Football-Champions „Eagles“! Ich kann gar nicht darauf warten, euch davon zu berichten. Es ist vielleicht das größte Event, das ich jemals hier in den U.S.A. persönlich mitbekommen werde. Also seid gespannt und bis zum nächsten Mal!
Euer Nam Nguyen