2017-06-16 15:41:00
Bericht #6 - Yes, it’s a life in a year!
„Exchange isn’t a year in your life - it’s a life in a year“. Ich kann das Motto von AFS absolut bestätigen - und so neigt sich ein wundervolles Jahr mit unglaublich vielen Eindrücken, Erlebnissen und Erinnerungen dem Ende zu. Ich werde mich so langsam auf meine Heimreise machen müssen. Bevor ich aber zurück in Deutschland bin, wollte ich euch hier noch gerne berichten, was denn so in der letzten Zeit passiert ist.
Angefangen mit dem Highlight vieler Austauschschüler in Amerika, dem sogenannten Prom. Der letzte, aber größte Schulball im Jahr, auf den schon jeder wochenlang sehnsüchtig gewartet hat. Am Tag von Prom sind super viele Schülerinnen nur zu den ersten zwei Stunden erschienen, da sie sich danach ihren Haaren, Nägeln und Make-up widmen mussten.
Bis zum späten Nachmittag musste dann jeder aufgehübscht sein, denn die riesige Fotosession ging los. Gruppenbilder, Einzelbilder, Paarbilder, nur die Mädchen, nur die Jungs, vorne hinten, links, rechts… ich kann euch sagen, noch nie habe ich so viele Bilder von mir machen lassen -- und hatte so viel Spaß dabei. Am Abend ging es dann zu dem eigentlichen Ball, wo wir gegessen haben und Promqueen- und King gewählt haben. Danach wurde den restlichen Abend getanzt und wer glaubt's - noch mehr Bilder gemacht.:D Ein erfolgreicher Abend und wenn ich ihn mit zwei Wörter beschreiben müsste: typisch amerikanisch!
Zwei Wochen später war dann auch schon meine Zeit an der Mundelein High School vorbei. Viele können vielleicht nicht verstehen, wie viel diese High School für mich bedeutet. So viele Erinnerungen wurden hier geschaffen und Freundschaften geschlossen. Die MHS hat mich gelehrt, was richtiger Schulgeist und Zusammenhalt ist und dass Schule viel mehr sein kann als ein Ort, wo man nur für die nächste Klausur lernt. Am meisten geschätzt habe ich aber die Akzeptanz auf die ich dort getroffen bin. Jeder hat jeden akzeptiert, egal welche Hautfarbe, welche Sprache oder sonstigen Hintergrund. MHS war für mich ein Ort, wo man zusammengekommen ist und sich ausgetauscht hat, denn am Ende saßen wir doch alle im gleichen Boot bzw. Klassenraum.
Schon ein paar Tage danach habe ich besonderen Besuch erwartet, denn meine Eltern sind aus Deutschland gekommen und mit ihnen meine Schwester, wovon ich überhaupt gar nichts wusste. Ich habe ihnen dann mein Leben hier in Amerika gezeigt. Wir haben uns die ganzen Sehenswürdigkeiten in Chicago angeschaut und sind dann für ein paar Tage nach Door County gefahren, was eine kleine Landzunge am Lake Michigan ist. Die Zeit war wirklich sehr schön und es war aufregend für mich zu sehen, wie sie auf die amerikanische Lebensweise reagieren.
Nachdem meine Eltern abgereist waren, habe ich mein Weihnachtsgeschenk eingelöst und bin Indoor Skydiving gegangen. Man kann sich das wie ein großer Glaskanal vorstellen, in dem Wind bis zu 280km/h durchgeblasen wird, welcher dich dann zum Abheben bringt. Das war wirklich eines der vielen Highlights, welche ich so schnell nicht vergessen werde.
Für mich hieß es dann schon wieder packen, da ich zusammen mit meinen Gasteltern und meiner Gastschwester plus ihrer Familie einen Kurzurlaub gemacht habe. Wir sind letzte Woche nach Mackinac Island gefahren und haben dort das Wochenende verbracht. Mackinac Island ist eine kleine Insel im Huronsee, welcher zu den fünf Großen Seen Nordamerikas gehört. Autos werden auf dieser Insel durch Fahrräder und Pferden ersetzt und somit gab es Pferdetaxis und die Post wurde mit eine Pferdewagen durch die Stadt gezogen. Auf der Insel steht übrigens eins der fünf Luxus Grand Hotels in Amerika, wo man für 15 Dollar (!) durch die Lobby spazieren darf.
Die Zeit hier in Amerika kommt viel schneller zu einem Ende, als ich es erwartet habe. Ich kann mir kaum vorstellen, in schon zwei Wochen zuhause zu sein und an die Zeit hier zurück zu denken.
Meine letzten Tage sind jedoch voll mit Verabredungen, Ausflügen und Zeit mit meiner Gastfamilie. Ich werde das alles hier so sehr vermissen, sodass ich die letzten Zeit nochmal umso mehr genieße bis ich dann nächste Woche anfangen muss zu packen.
Bis dahin wünsche ich euch allen einen schönen Start in den Sommer und wir sehen uns in Deutschland wieder.
Bye Bye, eure Lena!