2023-11-15 15:22:24
Bericht #2 - Trip nach Misiones
Nach ca einem Monat in Argentinien stand direkt schon eine große Reise an. Es war eine Klassenfahrt von der Klasse meiner Gastschwester und meine Schule hat mir angeboten mitzufahren. Es ging nach Misiones– eine Provinz (eine art Bundesland) ganz im Norden von Argentinien.
Die Schule hatte zwei Reisebusse gemietet mit denen wir Montag abends losgefahren sind. Die Fahrt war ungefähr 12 Stunden lang– für die Argentinier ein kurztripp bei dem die ganze Zeit laut Musik gehört und gesungen wird. An sich schön aber am nächsten Tag habe ich es bereut, denn nachdem wir angekommen sind ging es direkt los mit sportlichen Spielen. Wir wurden für die ganze Zeit in dem Camp in Gruppen eingeteilt in denen wir in verschiedenen Sportarten oder spielen gegeneinander angetreten sind. Außerdem wurden die Gruppen für verschiedene Aktivitäten wie Toiletten säubern, Tischdecken, ect. eingeteilt.
Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit verschiedenen Spielen und Aufgaben. Außerdem sind wir am ersten Tag in den pool gegangen, weil es sehr heiß war.
Am zweiten Tag haben wir außerdem einen Ausflug zu einem Ort gemacht wo mate (ein typisch argentinisches Getränk) hergestellt wird. Am Abend ab es immer eine Art Party.
Der dritte Tag hat mir am meisten gefallen: Wir sind früh morgens aufgestanden und nochmals 3 Stunden Richtung Norden gefahren, unser Ziel: die Iguazúwasserfälle.
Als wir aus dem Bus ausgestiegen sind fanden wir uns mitten im Regenwald wieder. Schon da war ich sehr beeindruckt von der Natur– die Blüten dort strahlen in wunderschönen Farben genauso wie die Schmetterlinge.
Wir hatten einen Führer mit dem wir dann eine Weile durch den Regenwald gelaufen sind bis wir irgendwann an einen Aussichtspunkt kamen. Da habe ich das erstmal die großen Wasserfälle gesehen. Es war beeindruckend! Danach sind wir weiter und haben auf dem Weg einen Tuncan und mehrere Nasenbären gesehen.
Weiter ging es auf einer Brücke über mehrere Gewässer bis hin zu einer Plattform – auf der man definitiv nass wird, denn wir standen direkt über dem Punkt, an dem die Wasserfälle beginnen. Es war ein unvergesslicher Anblick!
Nach diesem Abenteuer gab es eine Pause und dann ging es weiter– ein letztes Mal Wasserfälle sehen. Wir sind wieder durch den Regenwald gelaufen und sind an vielen kleineren und trotzdem wunderschönen Wasserfällen vorbeigekommen und immer wieder zwischendurch konnte man einen Blick auf die großen werfen. Von weitem wie von nahen wunderschön!
Leider musste auch dieses Erlebnis zu Ende gehen und wir sind Nachmittags wieder in den Bus eingestiegen. Dann ging es noch eine Stunde weiter an einen Ort in Argentinien, wo Brasilien, Paraguay und Argentinien sich eine Grenze teilen. Für Europäer normal, für Südamerikaner eine Seltenheit.
Nachdem wir einige Zeit dort verbracht haben ging es dann wieder– mit 4 Stunden Fahrzeit ins Camp zurück.
Abends gab es dann eine Kostüm Party. Mit meiner Gastschwester und ihren Freunden habe ich mich als monsterhigh character verkleidet. Es war ein sehr lustiger Abend.
Der nächste Tag war auch schon der letzte vor der Abreise. Morgens wurden wieder ein paar Spiele gespielt. Nachmittags kam dann der witzigste Part– eine Art Parcours über einen Fluss im Regenwald. Die Flüsse in Misiones sind allerdings nicht so wir sie kennen, sondern voll mit Matsch und der parkour war dafür gebaut, dass man reinfällt! Eine lustige und dreckige Angelegenheit. Am Ende des parkours kamen wir dann an einen See, über den eine Zip–line gespannt ist und am Ende dieser zip line fällt man in den See!
Danach, wie hätte man es anders erwartet, haben wir eine große Schlammschlacht gemacht!
An diesem Abend hieß es dann leider schon packen, denn am nächsten Morgen ging es früh los mit dem Bus Richtung nachhause. Nach ein paar Stunden Fahrt haben wir aber noch einen kleinen Zwischenstopp bei alten Ruinen gemacht. Ich kann euch leider bis heute nicht genau sagen was es für Ruinen waren, da die Führer immer so schnell sprechen. Meine Freunde haben dann später versucht mir ein bisschen zu erklären was sie sind. Soweit ich verstanden habe, haben nur 3 einheimische vor 3000 Jahren dieses „Dorf“ errichtet. Dort gab es eine Kirche, eine Schule, ein Grab und mehrere Wohnhäuser. Später haben dann Einwanderer aus Europa dieses "Dorf" übernommen.
Nach diesem Stopp war die Reise dann tatsächlich zu ende. Wir sind abends zuhause in Concordia angekommen und unsere Eltern haben uns am Busbahnhof abgeholt. Es gab tatsächlich ein paar Tränen, weil manche sehr traurig waren, dass diese schöne Zeit nun vorbei ist.
Ich schicke viele Grüße aus Argentinien!
—Mara