Bericht #3 - Ausflüge, Freunde und Programmierkurs im neuen Jahr

Hallo und herzlich willkommen zurück auf meinem Blog!

Ich bin Marie und ich lebe jetzt schon seit fünf Monaten in Irland, im County Meath.„Es sind einfach nur noch vier Monate, Marie!“

Ich hatte einen super Start ins neue Jahr. Meine Gastschwestern und ich feierten Silvester mit einem spontanen Mamma-Mia-Film-Marathon. Am nächsten Morgen fuhren meine Gastfamilie und ich dann zu einem See in unserer Nähe, um neujahrsschwimmen zu gehen. Tatsächlich habe ich mich früh ins Wasser getraut. Natürlich war es kalt, aber gleichzeitig auch eine lustige Idee.

Nach dem ersten Januar verging die Zeit superschnell. Mir geht es da wie vielen anderen Austauschschülern auch. Vor ein paar Tagen meinte eine Freundin von mir „Es sind einfach nur noch vier Monate, Marie!“. In dem Moment haben wir das beide realisiert und mussten über den Gesichtsausdruck voneinander lachen. Mittlerweile ist das Leben hier zur Normalität geworden und es ist merkwürdig, sich vorzustellen, dass es in vier Monaten schon vorbei sein soll. Ich kann nicht viel mehr tun, als zu versuchen, die bleibende Zeit zu nutzen. Auch in diesem Monat habe ich wieder viel erlebt.

Anfang des Monats war meine Gastfamilie für ein paar Tage in Italien. Die Zeit übernachtete ich bei einer Freundin von mir und ihrer Gastfamilie in Longford. Zwar lebt sie ein paar Stunden entfernt, aber gemeinsam haben wir es hinbekommen, alles zu organisieren und ich bin gut bei ihr angekommen. Die meiste Zeit haben wir Dungeons and Dragons und Kartenspiele gespielt. Am nächsten Tag hat sie mich durch die Stadt Longford geführt. Wir haben dort ein cooles Restaurant besucht und sie hat mir ihre Schule gezeigt. Es war interessant zu sehen, wie das Leben in Irland für sie ist. Obwohl es eine kurzfristige Planänderung gab, war es superlustig mit ihr. 

Meine Koordinatorin rief nämlich an und meinte, dass sie mich doch früher abholen musste als gedacht, da sie nur an diesem Tag das Auto hatte. Dadurch kam ich dann eine Nacht bei einer anderen Gastfamilie unter, die näher an meiner Schule wohnt. Überraschenderweise war eine meiner Freundinnen, die auch auf meine Schule geht, ihre Nachbarin und wir konnten am nächsten Morgen zusammen den Bus nehmen. Die zwei Austauschschülerinnen kannte ich auch schon von den Treffen, die meine Koordinatorin organisiert.

Generell war ich überrascht von der Herzlichkeit, mit der ich überall aufgenommen wurde. Ich wurde in beiden Gastfamilien wie selbstverständlich wie einer ihrer Austauschschüler behandelt und ich habe mich sehr wohlgefühlt.

Mein Lieblingsausflug in diesem Monat, abgesehen von Longford natürlich, war mit meiner Gastfamilie. Wir fuhren früh am Morgen los, um Loughcrew zu besichtigen.  Es ist eine alte Grabstätte in unserem County. Es wird geschätzt, dass sie 5.200 Jahre alt ist. Sie wurde also in der Jungsteinzeit errichtet und es ist wie eine Art Zeitreise, wenn man den Hügel hinaufsteigt. Nicht nur die Grabstätte ist beeindruckend, man hat eine gute Aussicht auf die weiten Grasflächen und die anderen Hügel und kleinen Siedlungen in der Ferne. Wir haben einen guten Moment abgepasst, weil die Sonne gerade aufging, als wir ankamen.

Außerdem habe ich mich spontan für einen Programmierkurs angemeldet. Unser Lehrer hat uns in einer Schulstunde das Programm einer Universität in Dundalk vorgestellt, in dem sie Transition Year Students Informatikunterricht geben. Das hörte sich interessant an.

Die meisten Kurse wurden von den Studenten am DKIT unterrichtet, die alle sehr gelassen und begeistert von ihrem Thema waren. Einer der Studenten, mit dem ich mich in der Pause unterhielt, kam beispielsweise extra mit seinem Kumpel aus Mexiko, um in Irland Animation zu studieren.

Es war außerdem auch eine große Anzahl an Austauschschülern in dem Kurs. In der Kantine saß ich meistens mit ihnen und zwei meiner Klassenkameraden, wir waren zu dritt die einzigen Leute aus unserer Schule, zusammen und ich habe alle besser kennengelernt.

Ich hatte davor noch nie programmiert, aber das war kein Problem. Wir wurden in verschiedene IT-Themen eingeführt, die ich alle interessant fand. Wir hatten Kurse in Programmieren, Webentwicklung, Animation, Videospielentwicklung und künstlicher Intelligenz.

Ich denke es ist wichtig, von allem einmal gehört zu haben und ein Basisverständnis für Programmieren zu entwickeln. Außerdem konnte ich einmal sehen, wie das Leben in einer Uni ist. Wir durften uns in eine Lesung eines Professors über künstliche Intelligenz setzen und hatten die typischen Studentenprobleme uns in den endlosen Fluren zurechtzufinden. Es waren generell drei lustige und entspannte Tage.

Ich bin sehr dankbar für alles, was ich hier erlebe. Ich habe hier super Freunde gefunden und außerdem viel Glück, dass ich mich so gut mit meiner Gastfamilie verstehe.

Was ich hier gelernt habe, ist, dass man Chancen nutzen und so viel Neues ausprobieren sollte, wie möglich. Zwar wusste ich das schon davor, aber das Auslandsjahr hat mich gepusht diesen Tipp umzusetzen.

Passt auf euch auf, bis zum nächsten Mal!