2023-01-18 16:19:37
Bericht #4 - die Weihnachtszeit in Finnland
Heute erzähle ich euch von der Weihnachtszeit in Finnland.
Auf die Weihnachtszeit in Finnland habe ich mich total gefreut, weil ich in Deutschland nur positives darüber gehört habe. Außerdem liegt seit Mitte November hier durchgängig Schnee. Am ersten Dezember habe ich von meiner Support-Person einen selbstgemachten Adventskalender geschenkt bekommen. Ich hatte noch nie einen selbstgemachten und habe mich wirklich gefreut. <3
Am darauffolgenden Samstag dem 3.12. war in der Schule eine große und wichtige Zeremonie zum Unabhängigkeitstag von Finnland am 6.12.. Es gab viele Tänzer*innen und es wurde gesungen und Reden gehalten.
Am nächsten Tag sind meine Gasteltern und ich mit der Fähre nach Tallinn in Estland gefahren. Diese Fahrt ist eine der bekanntesten Attraktionen in Helsinki und ist wirklich empfehlenswert. Die Fahrt dauerte nur zwei Stunden. Tallinn ist wirklich sehr schön und interessant. Vor allem die Altstadt ist sehr schön. Tallinn ist klein, aber sehr modern. Es gibt viele „hippe“ und alternative Ecken und Restaurants. Wir waren dort noch auf dem Weihnachtsmarkt, der war aber nur so groß wie in meinem Heimatdorf. Der Weihnachtsmarkt in Helsinki war deutlich größer. Ein Besuch lohnt sich.
Am Dienstag dem 6.12. hatten wir dann alle frei. Am Vormittag haben wir erstmal mir zur Ehre Nikolaus gefeiert. Das kennen die Finn*innen nämlich nicht. Danach haben wir Plätzchen gebacken und verziert. Am Abend haben wir dann den Unabhängigkeitstag gefeiert. Wir kamen alle zusammen und haben gut zu Abend gegessen. Danach haben wir etwas wirklich Typisches gemacht: Immer am Unabhängigkeitstag lädt der finnische Präsident über 1000 Politiker*innen und Prominente in sein Schloss in der Innenstadt ein. Und jedes Jahr kann man live im Fernseher verfolgen wie der Präsident und seine Frau allen 1500 Gästen persönlich die Hand geben und sie begrüßen. Das ist DAS Ding und Finnland und viele gucken das und bewerten dann die Kleider der Leute. Außerdem wird noch darüber diskutiert, ob man die Person mag oder nicht.
Im Dezember ist außerdem noch typisch, dass man eine kleine Weihnachtsfeier „pikkujoulu“ mit seinen Freund*innen oder Kolleg*innen feiert. Dort kauft man kleine Geschenke und lost dann aus, wer sie bekommt. Ich hatte solch ein Pikkujoulu mit AFS Helsinki.
Nach dieser Feier war ich aber leider fast 3 Wochen richtig krank. Ich hatte Fieber und Schnupfen und konnte auch lange nicht zur Schule gehen. Das war schon sehr nervig, denn so krank war ich seit der 5. Klasse nicht mehr. Danach kamen aber endlich zwei Wochen Weihnachtsferien. In der ersten Woche waren wir über Weihnachten in Helsinki und in der zweiten Woche waren wir im Urlaub.
Weihnachten war wirklich super schön! Zum Frühstück gab es Milchreis mit einer Soße aus getrockneten Früchten und „Weihnachtsbrot“. Das ist ein bisschen süßeres Graubrot. Danach haben wir einen schönen Spaziergang gemacht. Es lag Schnee und nach über einem Monat schien wieder die Sonne. Zum Mittagessen gab es Brot mit Fisch. Um 15 Uhr kamen meine Gasttante und meine ältere Gastschwester und wir haben uns im Wohnzimmer unterhalten. Später haben wir dann den Raum verlassen, um mit meiner jüngeren Gastschwester einen Weihnachtsfilm zu schauen. Gerade als ich es mir richtig gemütlich gemacht habe, klopfte es laut an der Haustür. Ich war ein bisschen genervt, weil das Klopfen schon sehr laut war. Dann habe ich aber gesehen, dass das tatsächlich der Weihnachtsmann ist oder bzw. mein Gastvater! Nach der Bescherung haben wir zu Abend gegessen und das Essen an Heiligabend ist in Finnland ganz anders als in Deutschland. Es gab verschiedene „Boxen“ mit Breisorten aus z.B. Süßkartoffel oder Karotte. Es gab viel Schinken und mehrere Salate.
Zum Nachtisch haben wir deutsches Weihnachtsgebäck gegessen, welches uns meine Eltern geschickt haben. Danach gab es für jeden noch Sauna.
Die restliche Woche sind wir Schlitten gefahren und haben für den Urlaub gepackt. Von dem Urlaub erzähle ich aber im nächsten Teil.
Viele Grüße aus Helsinki,
Sarah