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2022-12-27 12:21:04

Bericht #1 - meine Reise ins „Grüne Land“

Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog. Ich bin Lando Roth und hier teile ich meine Erlebnisse zu meinem Auslandsjahr in Irland mit euch. Ich werde die nächsten 9 Monate meines Lebens in Irland verbringen – naja, inzwischen sind es nur noch 8 Monate. Im September ist so viel passiert, dass ich bei dem ganzen Hin und Her an nicht viel anderes denken konnte.

Ich hoffe, dass ich noch viel erleben werde und wünsche euch viel Spaß, mich auf meiner Reise ins „Grüne Land“ zu begleiten. Aber fangen wir erstmal beim Start meiner Reise an: Zu Hause in Deutschland fing meine Mutter schon eine Woche vor meiner Abreise an, mir Druck zu machen, dass ich doch endlich meine Koffer packen solle.So stressig das auch war, so war es aber auch gut, dass sie das tat. Ich selber komme nämlich manchmal nicht so ganz in die Pötte, und der Anstupser kam damit also definitiv nicht zur falschen Zeit. Später nämlich merkte ich, wie viel ich
noch im Nachhinein wieder aus- und einpacken musste/wollte. Außerdem wollte ich mich zwei Tage vor Abflug noch mit ein paar Freunden treffen, was zu Problemen hätte führen können, wenn ich das Packen kurz vor knapp gestartet hätte. Was wäre man nur ohne seine Mutter.

Dann ging es endlich los. Der Tag meiner Abreise war gekommen, und meine Gefühle befanden sich irgendwo zwischen Aufregung und Vorfreude. Meine Mutter und ich fuhren mit dem Auto zum Flughafen nach Frankfurt. Genauer gesagt, ich saß sogar selber am Steuer, denn ich hatte gerade den Führerschein (auf Probe) bestanden und nutzte logischerweise jede Gelegenheit zum Fahren. In Irland würde damit ja erstmal wieder Schluss sein. In den 2 Stunden Fahrt war ich eigentlich ziemlich entspannt. Ich glaube, wirklich realisiert habe ich meine ganze neue Situation erst eine Woche nach Ankunft, wenn überhaupt.

Auch am Flughafen lief alles ziemlich reibungslos. Wie es typisch war für meine Mutter, waren wir viel zu früh da und saßen deshalb nach dem Check-In und der Kofferabgabe erstmal noch eine halbe Stunde herum und haben etwas gefrühstückt. Danach verabschiedete ich mich von meiner Mutter und ging durch die Kontrolle. Auch hier verlief wieder alles ohne Komplikationen.

Da stand ich nun alleine, aber nicht allzu lange. An meinem Gate fand ich sehr schnell andere Austauschschüler von AFS, mit denen ich mich auf Anhieb verstand. Nach und nach trafen dann auch noch weitere AFSler ein, die ich zum Großteil schon von vorherigen Seminaren und Treffen kannte. So verging die Zeit ziemlich schnell und schon mussten wir zum Boarding. Besonders erfreut war ich, als ich
bemerkte, dass ich einen Fensterplatz hatte. Leider saß aber keiner der anderen neben mir.

Bei unserer Ankunft am Flughafen in Dublin erwartete uns nach der Kofferausgabe auch schon das AFS-Team. Sie kontrollierten, ob alle da waren und teilten uns in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe, zu der auch ich gehörte, startete recht zeitnah und begab sich zu einem Bus, der uns ins Arrival-Camp brachte, wo wir die nächsten zwei Tage verbringen sollten. Die zwei Tage im Arrival-Camp waren wirklich großartig. Ich hatte eine Menge Spaß dabei, mit den anderen Gastschülern Zeit zu verbringen und Volleyball zu spielen (mit einem fußball großen Wasserball). Das waren zwei wirklich sensationell schöne Tage.

Wegen kleiner Missverständnisse mit meiner neuen Gastmutter verbrachte ich die nächsten zwei Tage bei meiner LSC Elizabeth, was ich erst ein bisschen blöd fand. Es stellte sich später aber doch als gut heraus, denn so lernte ich meine LSC ganz persönlich kennen. Ich hatte dort zwei wirklich schöne Tage mit abendlichen Spaziergängen in dem kleinen Örtchen Roosky, wo sie wohnt. Das ist zwar sehr klein, aber auch sehr schön. Außerdem verstand ich mich super mit ihrem Sohn, mit dem ich viel Tischtennis spielte. Er erzählte mir ein bisschen über das Gaelic Football, das sie hier in Irland spielen und das auch er in einem Verein spielt.

Auch diese zwei Tage gingen vorbei und Elizabeth brachte mich mit dem Auto zu meiner Gastfamilie, wo ich kurz nach dem einen meiner Gastbrüder ankam. Er heißt Nacho und kommt aus Spanien. Er spricht nicht allzuviel und ist noch ziemlich unsicher im Englischen. Aber er ist sehr nett, und ich denke, wir werden gut miteinander auskommen.

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter Carmel und meiner Gastschwester Matilda, die aber nicht mehr hier zu Hause lebt. Sie studiert in London, weshalb wir sie nicht allzu oft sehen. Wir haben einen Hund namens Swift und eine schneeweiße Katze, mit einem französischen Namen, den ich nicht schreiben kann.

Zwei Tage nach uns kam dann noch mein anderer Gastbruder an. Sein Name ist Noah, er ist 14 und kommt wie ich aus Deutschland. Er ist sehr erwachsen für sein Alter. Das macht es uns leicht, einander gut zu verstehen. Außerdem ist sein Englisch wirklich herausragend, weit besser als mein eigenes. Es fällt uns nicht schwer, uns auf Englisch zu unterhalten. Meine Gastbrüder teilen sich ein Zimmer, während ich ein eigenes habe. Das ist zwar sehr klein, allerdings ist mir das
eigentlich ganz recht, denn es fällt mir so leicht, gut Ordnung zu halten und ich habe mein Zimmer für mich.

Direkt am Montag nach meiner Anreise begann für mich auch schon die Schule. Das kam etwas überraschend, da ich diese Information von meiner LSC erst am Sonntag bekam. Trotzdem gab es keine Probleme. Am ersten Tag brauchte ich meine Schuluniform auch noch nicht, da wir am Sonntag natürlich nichts mehr besorgen konnten. Die Schulen hier in Irland sind sehr anders als die Schulen in Deutschland, die ich kenne. Den ersten Tag verbrachten wir hauptsächlich mit den Erklärungen zu den einzelnen Fächern und dem Wechsel zwischen ihnen. Wir können nämlich selber entscheiden, welche Fächer wir lieber wählen als andere. Wenn natürlich auch nicht endlos. Alles in allem bin ich mit meinem Stundenplan sehr zufrieden.

 

Wie man auf dem Bild sieht, haben wir Fächer wie SPHE, welches sich mehr oder weniger mit Mental Health auseinandersetzt, oder ConSt – Construction Studies – in dem wir uns mit dem Bau eines Hauses und den grundsätzlichen Verfahren darum herum auseinandersetzen. In Engineering oder auch Metalllehre lernen wir einen Mix aus den Grundlagen von Physik und Chemie und bekommen den richtigen Umgang mit Metallen gezeigt. Die Stunden an meiner Schule sind übrigens nur 40 Minuten lang. Sehr sinnvoll und angenehm, da es viel leichter ist, sich über diesen
kürzeren Zeitraum zu konzentrieren. Generell gefällt mir das Schulsystem in Irland sehr gut.

Vom Schwierigkeitsgrad könnte man die Schule hier, denke ich, mit der Realschule in Deutschland vergleichen. Das einzige, was ich hier bemängeln könnte, ist, dass die Lehrer verhältnismäßig streng sind, obwohl der Anspruch an die Schüler vergleichsweise gering ist. Das macht einige meiner Meinung nach trotziger.

Nach dem ersten Schultag bin ich noch mit meiner Gastmutter und meinen Gastbrüdern Schuluniformen kaufen gegangen. Hierfür gibt es Läden, in denen du die Uniformen aller Schulen der Umgebung kaufen kannst.

Das war’s auch schon mit meinem ersten Blogbeitrag. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beimLesen und seid gespannt, wie es weitergeht. Vielen Dank.

Euer Lando

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