2022-11-24 17:43:25
Bericht #10 - Zurück in Deutschland
Hey Leute, ich kann es gar nicht glauben, aber das hier ist mein letzter Block. Außerdem schreibe ich nicht aus Irland, ich bin nämlich wieder zurück in Deutschland! Mittlerweile bin ich wieder zwei Monate zurück in meinem neuen-alten Leben.
Wo fang ich denn überhaupt an? Wie kann man ein ganzes Jahr mit so vielen, verschiedenen neuen Eindrücken in ein paar Hundert Wörter zusammenfassen? Glaubt mir, das geht überhaupt nicht, deswegen fasse ich jetzt das Wichtigste zusammen.
Fangen wir erstmal mit dem Abschied und dem Rückreisetag an. Schon die Woche vor dem Tag an dem ich abgereist bin, gab es schon die ersten Abschiede. Natürlich fiel es mir und den anderen nicht leicht Tschüss zusagen, aber das gehört natürlich auch dazu. Der letzte Tag in der Schule ist mir besonders schwer gefallen. Es war nicht leicht allen Leuten Tschüss zu sagen und natürlich auch den Lehrern. Meine Tutorin hat für mich und eine andere Austauschschülerin noch ein Abschiedsfrühstück mit meinem Tutorkurs veranstaltet und in den Pausen haben ganz viele Leute in mein Erinnerungsbuch geschrieben. In der letzten Stunde hatten wir Unterricht bei meiner Lieblingslehrerin und wir hatten unsere letzte Stunde. Das Gefühl ein letztes Mal aus der Schule heraus zu laufen, war sehr sehr traurig
Am Nachmittag hatten wir noch eine Abschiedsfeier und ich musste dann noch meine Sachen zusammen packen, da ich schon früh am Morgen zum Flughafen fahren mussten. Am nächsten Morgen sind wir dann zum Flughafen gefahren. Meine Gastschwester und ich konnten nicht aufhören zu weinen, es war ein total emotionaler Abschied. In Deutschland angekommen hat mich meine ganze Familie und ein paar Freunde abgeholt und es war natürlich total schön alle wieder zu sehen, auf der anderen Seite aber auch total komisch und überhaupt nicht real.
Mittlerweile bin ich schon knapp zwei Monate in Deutschland. Anfangs war es eher schwer wieder in den Alltag rein zu kommen. Vor allem weil meine Stufe in dem Jahr, in dem ich weg war vom Klassen ins Kurssystem gewechselt ist. Das heißt mein ganzer Freundeskreis hat über das Jahr neue Freunde gefunden und ich musste mich auch erstmal wieder einfinden. Nach und nach habe ich aber immer mehr Leute kennengelernt und mittlerweile ist es fast so wie vorher. Im Moment mache ich sehr viel Mathe, da ich schon merke das ich ein ganzes Jahr verpasst habe und dieses Jahr jetzt nachholen muss. Das fällt mir aber nicht so schwer und da im Moment generell viel Unterricht ausfällt, habe ich trotzdem noch mehr als genug Freizeit.
Nochmal rückblickend war das Jahr eine mega Erfahrung mit seinen Höhen und Tiefen. Ich habe super viel Neues dazu gelernt. Mit jeder Herausforderung bin ich gewachsen und mit jedem positiven Moment habe ich eine weitere Erinnerung geschaffen. Auf jeden Fall würde ich jedem einzelnen empfehlen ein Austauschjahr zu machen. Allerdings muss einem bewusst sein, dass man keinen Einfluss darauf hat, wie man sich mit seiner Gastfamilie versteht, ob man in ein Dorf oder in eine Stadt kommt. Das sind viele Faktoren die man sich nicht aussuchen kann. Ich kenne sehr viele Leute die ihre Gastfamilie gewechselt haben. Das ist allerdings überhaupt nichts schlimmes, man kann sich ja nicht mit allen super verstehen. Zum Glück war meine Gastfamilie super und ich habe mich total gut mit allen verstanden und mich sofort wie ein Teil der Familie gefühlt. Im Nachhinein würde ich aber sagen, das Irland nicht das richtige Land für mich war.
Versteht mich nicht falsch, Irland ist ein wunderschönes Land, die Landschaft, die Menschen und die Kultur sind super und auch beneidenswert. Ich persönlich bin aber ein sehr aktiver und selbstständiger Mensch. Ich habe mitten auf dem Land gelebt und ohne Autoführerschein bist du ziemlich aufgeschmissen. Ich war sozusagen immer auf meine Gasteltern angewiesen und konnte mich noch nicht mal mit öffentlichen Verkehrsmittel bewegen, da es mehr Wiesen mit Kühen und Schafen gab. Das heißt nicht das ich diese Erfahrung bereue, aber einfach als Tipp für alle die noch ihr großes Abenteuer vor sich haben, schaut welches Land am Besten zu euch passt.
Um ehrlich zu sein ist das natürlich auch nicht ganz so leicht, da du in keinem Land genau weißt, wo es dich am Ende hinverschlägt. Also macht immer das Beste aus jeder Situation und nur weil Sachen anders sind, als ihr gewohnt seid ist es nicht automatisch immer schlecht:)
So das war mein letzter Blog, ich bin super froh das ich die Unterstützung von MRN und SAP hatte und somit mein Traum ein Auslandsjahr zu machen wahr werden konnte. Mir hat das Jahr super viel gebracht und ich denke so eine Erfahrung bringt jeden im Leben ein Stück weiter. Ich hoffe euch haben meine Blogs gefallen, mir hat es auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht euch von meinem Erlebnissen zu berichten.
Eure Neela