2022-02-21 15:27:00
Bericht #5 - Meine Faschingsferien
Hallo alle miteinander!
Hier ist diesen Monat alles in Karnevalsstimmung!
Selbst der Allerlei-Laden in unserem kleinen Örtchen verkauft Kostüme und Party-Essentials (Luftschlangen, Tröten und natürlich Konfettiiii!).
Die Maske, die ich auf dem Foto anprobiere gehört zu einem Haus des Geldes Kostüm, was die Lieblingsserie meiner Gastschwester ist (obwohl auch die wahre Geschichte hinter den Masken sehr interessant ist! https://www.promipool.de/tv-film/haus-des-geldes-die-masken-und-was-dahinter-steckt).
Anfang Februar war das italienisches Musikfestival „Sanremo“ das Thema. Jedes Jahr treten hier die größten italienischen Musiker:innen, Komiker:innen und allgemein die italienische Entertainment-Elite auf (dieses Jahr auch Måneskin, die man vielleicht wiedererkennt).
Das Gewinner-Team Blanco und Mahmood werden mit ihrem Song „Brividi“ beim Eurovision Songcontest 2022 teilnehmen!
In den Faschingsferien habe ich mit meiner Gastfamilie und zwei befreundeten Familien einen Roadtrip in die Berge von Kalabrien unternommen. Die 5 Stunden Autofahrt gingen mit einem Karaoke-Konzert („Gebt uns mal das Audiokabel, ihr uhört nur alte Musik!“, die jüngere Generation von der Rückbank) und viel Schlaf schnell vorbei.
Die Aussicht war, vor allem im Sonnenuntergang und mit den glitzernden Lichtern an den Hängen, wirklich atemberaubend.
Wir haben in einem gemütlichen Hotel übernachtet, in einem kleinen Bergdorf mit einer Geschäftsstraße und einem bezaubernden Bergpanorama im Hintergrund. Noch war es relativ grün, aber kalt, dass es uns nach einem Abendspaziergang gleich in den warmen Aufenthaltsraum getrieben hat. Hier haben wir bis spät in die Nacht Karten gespielt.
Am nächsten Tag ging es dann weiter hoch. Hier was es, anders als befürchtet, schneeweiß und mit dem klaren Himmel perfektes Winterwetter!
Während die anderen Schlitten- und Snowmobilfahren waren, habe ich mir ein Snowboard ausgeliehen.
Ein Panino mit dem lokalen typischen Schinken durfte dann natürlich auch nicht fehlen!
Der folgende Morgen fing für mich dann natürlich mit Muskelkater an, aber auch mit einem wunderbaren Hotelfrühstück, was das Ganze einen ausgeglichenen Start gemacht hat.
Auf der Rückfahrt haben wir an einem See Pause gemacht, wo unser vollbepacktes Auto im Schlamm steckengeblieben ist und erstmal angeschoben werden musste!
Für alle kräftigen Helfer:innen (und die moralische Unterstützung ;) ) gab es dann noch einen Burger in einer Raststätte.
Alles in allem waren es tolle Ferien und sehr nette Leute!
Nach dem Muskelkater habe ich zum ersten Mal die fehlende Bewegung bemerkt (alle Sportclubs sind entweder wegen Corona abgesagt, oder zu wie weg) und mir eine Yogamatte zugelegt.
Für den Valentinstag habe ich Cupcakes gebacken und es gab eine anonyme Valentinstagskärtchen-Aktion an meiner Schule!
Außerdem bin ich zum ersten Mal allein mit dem Zug für ein Wochenende nach Lecce gefahren. Weil der Zug später kam als gdacht, habe ich vorher noch am Meer zu Mittag gegessen. Mit einer Gruppe von anderen Ausstauschschüler:innen sind wir dann abends in der Innenstadt essen gegangen und anschließen habe ich bei meiner Freundin Heidrun von den Farroerinseln übernachtet.
Jetzt wo es wärmer wird, habe ich auch angefangen Spaziergänge zu machen, was mich zu diesem wunderschönen Steintürmchen am Ortsrand geführt habe. Hier kann man entspannt inmitten einer Wiese lesen und sowohl die Lichter der rastlosen Landstraße in der Ferne als auch den Sonnenuntergang über Feld und Häusern beobachten.
Leider war das der letzte sorglose Tag im Februar.
Am nächsten Morgen kamen die Nachrichten vom Angriff auf die Ukraine an. Der Tag ist wie in einem Nebel vergangen und die nächsten Tage zu einer zähen Masse aus besorgten Telefonaten, ernsten Blicken auf die Abendnachrichten und allgemeiner Unsicherheit zusammengeflossen.
Ich möchte im Allgemeinen und besonders hier positiv bleiben, aber es ist leider Teil meiner Auslandserfahrung und ich möchte deshalb wahrheitsgetreu bleiben.
Die Krise ist zwar international, aber es is noch desorientierender, das ganze in einem anderen Land mit einer nur vage vertrauten Politik wahrzunehmen, deshalb war die Panik bei den Austauschschüler:innen groß. Zum Glück konnten wir alle zusammen mehr verstehen und uns gegenseitig motivieren, trotzdem hier zu bleiben. Denn wenn es irgendetwas braucht, dann ist es das, wofür ein Austausch steht: internationaler Respekt und Zusammenhalt.
Fanny :)