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2021-10-09 09:50:00

Bericht #2 - Schulanfang und mein zweiter Monat in den USA

Hey, what’s up!

Ich habe gelernt, dass man sich so begrüßt. Man beantwortet die Frage aber nicht, man sagt nur „What‘s up!“ zurück.

Es freut mich, dass Ihr wieder bei meinem zweiten Blog dabei seid. Ich bin jetzt schon fast zwei Monate hier in den USA und die Zeit rast nur so an mir vorbei. Viel ist in den letzten Wochen passiert, sowohl schönes als auch anstrengendes. Ich freue mich darauf, Euch davon in diesem Blog zu berichten.

Wie gesagt, seit dem 23.08. habe ich hier wieder Schule. Die Schule hier ist sehr anders als in Deutschland. Zu aller erst ist das Schuljahr in zwei Teile, Semester, eingeteilt. Jedes Semester geht 18 Wochen lang. In jedem Semester hat man nur 4 Fächer, die aber jeden Tag 2 Schulstunden, also 1,5 Stunden. Zwischen den Fächern hat man ca. nur 5 min zum Raum wechseln. Außerdem gibt es bei kir jeden Morgen die Morning Announcements mit der Pledge of Legend. Die Pledge of Legend ist eine Art Danke and die USA und die Leute, die für ihr Vaterland gestorben sind.

Anders als ich erwartet hatte, war mein English für mich kaum ein Problem. In meinem ersten Monat haben viele Leute gar nicht gewusst oder gemerkt, dass ich aus einem anderem Land komme. Danach haben viele Deutschland mit Russland verwechselt.

An meiner Schule ist noch eine deutsche Austauschschülerin und ich habe zwei Klassen mit ihr. In meiner Region sind es sogar insgesamt 3 deutsche Austauschschülerinnen, mich eingeschlossen. Es ist lustig, was für ein Zufall das ist. Wir verstehen uns auch echt gut und es hilft, Leute zu haben, die die selbe Erfahrung machen wie man selber.

Nach der Schule mache ich Cheerleading. Ich habe jetzt schon auf drei Spielen getanzt und ich bin echt stolz, dass ich das so gut geschafft habe. Ich hatte nämlich nur 3 Wochen Zeit, die ganzen Tänze und Cheers zu lernen. Das war echt anstrengend und zum Teil auch frustrierend, aber ich habe es geschafft und jetzt können wir mit stunten anfangen. Also mit den ganzen Kunststücken.

Es macht echt Spaß zu cheeren, obwohl diese Röcke so kurz sind. Aber ansonsten wäre das mit dem Hüpfen echt schwierig, weil längere Klamotten die Beine etwas behindern.

Leider ist unser Coach sehr krank geworden und muss jetzt aufhören. Wir wissen noch nicht, wer unser neuer Coach wird oder wann er/sie kommt.
 

Wir hatten jetzt bei der Schule auch schon Homecoming. Wobei die Krönungszeremonie eher weniger wichtig war, die Vorbereitungen und Spirit-week sind viel größer und wichtiger. Homecoming ist freitags bei einem Football-Spiel. Die ganze Woche, in der der Homecoming-Freitag ist, heißt Spirit-Week. Für jeden Tag gab es eine Aufgabe und wenn man die gemacht hat, gab es Punkte für die Klassenstufe. Die Stufe mit den meisten Punkten gewinnt dann etwas, bei uns war es Eis. Leider hat meine Stufe nicht gewonnen, aber es war trotzdem lustig. Montag war USA-Tag, da hat man etwas mit der amerikanischen Flagge getragen, Dienstag war Celebrity-Look alike, Mittwoche war Colorwar: Freshmans (09.Klässler) sollten lila tragen, Sophmores (10.Klässler) rot, Juniors (11.) weiß und Senior (12.) schwarz. Donnerstag war Jersey-Day, beid em man Sporttrickots getragen hat und Freitag unsere Schulfarben: Grün und Gold! Ich war auch bei dem Football-Spiel, wir haben sehr hochgewonnen. Ich glaube, es war irgendetwas mit 60:0. Ich habe aber mehr mit Leuten geredet als auf das Spiel geachtet. Die Football-Spiele sind auch mehr zum Socializing. Wobei och tatsächlich Interesse am Football gefunden habe. Es ist zwar sehr brutal, aber auch echt spannend und ich verstehe es langsam. Die Positionen sind zwar noch nicht ganz sicher, aber nicht mehr total verloren und ich weiß, wann ich als Cheerleader jubeln muss.

Ich bin meiner Gastfamilie und Freunden von ihnen an einen Lake House in Tennessee gewesen. Der Lake war riesig und wir hatten dort unsere eigene Bucht mit Steg. Wir waren dort drei Tage. Am ersten Tag waren wir nur schwimmen und relaxen am See, in dem sogar Fische leben, und ich bin natürlich eingeschlafen und habe mich gleich meinen zweiten saftigen Sonnenbrand ind en USA am ganzen Körper geholt. Es ist hier echt um einiges wärmer als in Deutschland, aber ich genieße es. Ich mag es generell sehr gerne, wenn es warm ist. Ich hab jur noch nicht die richtige Dosierung von Sonnencreme gefunden, aber das wird noch. Auf jeden Fall war ich die nächsten par Tage dann immer etwas rot. Deswegen misste ich die hanze Zeit auch mit einem riesigem Sonnenhut auf dem Kopf rumrennen, was aber lustig war. Am zweiten Tag haben wir uns ein Boot gemietet und sind auf dem See rumgekurvt. Hinten am Boot war außerdem eine Art Schlauchkreisboot befestigt, wo man sich drauf legen konnte, dann musste man sich an zwei Griffen festhalten und versuchen, nicht vom Ring gefegt zu werden, während das Boot fährt. Das war wirklich lustig, vor allem wenn man dann sehr unelegant weggeweht wurde. Sogar meine Gastmutter ist einmal auf den Ring gelegen. Am letzten Tag war es mehr ein Aufräumtag. Wir waren zwar nochmal kurz unten am Lake, aber wir sind am frühen Nachmittag schon wieder gegangen, damit wir nicht zu spät zu Hause ankommen.

Am nächsten Wochenende waren wir wandern beim Chimney Rock. Das ist ein sehr großer Felsen mit einer wunderschönen Aussicht. Um ihn herum wurden Pfade gelegt, die man ablaufen kann. Wir sind einmal bei einem Wasserfall geendet, wo sogar eine Filmscene für einen Film gedreht wurde. Ich hab ein Foto gemacht, auf welches ich echt stolz bin, weil es wie in einem Zeichentrickfilm aussieht. Die Gegend dort ist wirklich schön, hier ist allgemeinen sehr viel Natur und es ist einfach bildschön. Die Berge und Wälder, die Luft ist auch gut. Nach der Wanderung, es waren ungefähr 5 Stunden, hatte ich ganz schön Beinschmerzen, da wir die meiste Zeit nach iben gelaufen sind und man hatte Treppen gebaut um das ganze einfacher zu machen. Aber wenn man sehr viele Treppenstufen nach oben läuft, tuen einem die Beine nach einer Zeit einfach weh. Ich bin in den nächsten Tagen Treppen gelaufen wie eine ältere Dame. Aber das war es wert. Und zum Abschluss gab es auch eine Riesen Portion Eis. Ich hab sie nicht geschafft, also hat mein Gastbruder sie aufgegessen. Ich hatte eigentlich zwei Kugeln, aber der Verkäufer war sehr großzügig und mit kam es vor wie 6 Kugeln. Ich habe mich nur zu einer motivieren können. War trotzdem sehr lecker. J

Dann war hier noch die Fair, wie die Kerwe, in Asheville. Die Fair ist riesig, man könnte sie eigentlich mit einem Freizeitpark vergleichen. Da waren riesige Fahrgeschäfte und richtige Achterbahnen. Ein Fahrgeschäft wurde sogar in Deutschland hergestellt. In Bremen. Ich bin viele von ihnen mit meinem Gastbruder, der etwas später dazugekommen ist, gefahren, weil meine Gasteltern mögen die Höhe nicht so gerne. Einmal hat mir meine Gatemutter allerdings angeboten, eine Achterbahn zu fahren, wo man die ganze Zeit in einem Looping fährt und hin und wieder auf dem Kopf stehen bleibt, da mein Gastvruder noch nicht da war. Das war die lustigste Fahrt überhaupt, meine Gastmutter hat die ganze Zeit vor sich her geschimpft.

Nach den Fahrten haben wir funnel cake gegessen. Der ist sehr lecker und leicht zu essen. Im Grunde ist ist es frittierter Teig mit Puderzucker. Bei der Dair gibt es auch Wettbewerde, an denen man Teilnehmen kann, wie zum Beispiel das größte Gemüse oder das beste Bild. Wir haben zwar nicht teilgenommen, aber wir durften uns die Sachen anschauen, und da waren einige richtig gute Bilder dabei. Und ein riesiger Kürbis, der bestimmt drei- bis viermal so viel wiegt wie ich. Zum Abschluss haben wir uns die Tiere, fie bei der Fair waren, angeschaut. Es waren sehr viele Kühe mit riesigen Hörnen dabei und süße kleine Ferkel. Ich habe den Tag sehr genossen, mir aber wieder einen kleinen Sonnenbrand in meinem Gesicht eingefangen. J Das ist bei uns in der Familie langsam ein running Geck, dass ich mir, wenn ich zu lange in der Sonne bin, einen Sonnenbrand einfange. In Deutschland hatte ich in meinem ganzen Leben einmal einen auf meiner Schulter und das war dann cool für mich. Ich war stolz, endlich einen zu haben. Und hier habe ich mir in den ersten zwei Monaten schon vier eingefangen.

Am Abend waren wir dann noch auf einem Openair-Konzert. Ich dachte erst, es würde klassische Musik gespielt werden, aber sie haben James Bond, StarWars und Queen und noch vieles mehr gespielt. Am Anfang waren auch Trommler. Bei einigen Stücken war ein echt guter Sänger dabei. Er hat das Publikum bei einem Stück mitsingen lassen. Es war bei Queen, das „eyoo“ und man antwortet. Die Stimmung war echt klasse. Es war Leute jeden Alters dort und am Ende des Konzertes (es wurde „We are the Champions“ als Zugabe gespielt) hatten alle ihre Flashlights an und haben mitgesungen.

Ich hatte am darauffolgendem Wochenende wieder eine Wanderung, diesmal aber mit unseren zwei Hunden und einem  Freund der Familie und dessen Hunde. Er hat sogar mal in Deutschland gelebt und kann nich ein klein bisschen sprechen. Und einer seiner Hunde ist ein Schäferhund. Wir waren also 4 Personen, meine Gastmutter, meine Gastcousine, der Freund und ich, und 4 Hunde. Die 4 Hunde sind ohne Leine gelaufen, da sie gut auf uns hören, sogar auf mich! J Hin und wieder sind sie einer langen Schlange hinter einem hergelaufen und es sah aus wie Entenbabys, die ihrer Mutter folgen. Und sie haben lfter Mal eine Pause gemacht und überall geschnüffelt. Unser Freund nannte das „Zeitung lesen“. Eine sehr treffende Bezeichnung, finde ich. Das war eine tolle Wanderung. Am Anfang musste man sogar erstmal Felsen wirklich hochklettern. Und wir haben einen abgestürzten Truck entdeckt, der da schon ewig liegen muss. Der Freund meinte, es kann schon um die 50 Jahre her sein, es war nämlich schon sehr zerfallen und nicht mehr viel übrig. Außerdem fahren dort schon lange keine Autos mehr. Ich habe mir hier übrigens den vierten Sonnenbrand eingefangen, der war aber nur ganz schwach. Ich hatte authentische rosige Wangen.

Dieses Wochenende war ich mit meinem Gastbruder in dem neuen Film Candyman. Es ist ein Horrorfilm und ich bin nicht der größte Fan von solchen Filmen, aber es ist Halloween-Zeit hier und es läuft deswegen überwiegend Horror laut meinem Gastbruder. Und es war auch gar nicht so schlimm, ich mochte den Film weitesgehend. Ich habe mich nur einmal oder so erschreckt. Mein Gastbruder macht sich trotzdem die ganze Zeit über mich lustig, weil ich mich manchmal in die Sitze gekrallt habe, wenn ich mich erschreckt habe. Er hat sich beinahe „gelangweilt“. Am Ende ist eine der Hauptpersonen verfolgt worden in einem dunklen Tunnel und solche Szenen mag ich gar nicht, da hat er mir seinen Arm gegeben. Er behauptet, ich habe ihn zu mir gerissen, habe ich aber nicht. Es war aber ein sehr schöner Abend und die Sitze waren sehr komfortabel. Man konnte sich sogar hinlegen und eine Sitzheizung anmachen. Neben uns waren nur zwei weitere Leute im Kino und mein Gastbruder hat behauptet, das ganze Kino gemietet zu haben. Außerdem hat er versucht, meinen Ausweis auf Deutsch zu lesen, ist aber grandios an „Staatsangehörigkeit“ gescheitert. Das war wirklich lustig. Er hat sich aber sonst wirklich sehr gut geschlagen. Das „ö“ hat er als erstauntes o bezeichnet, das „ü“ ist ein smiley und das „ä“ macht gar keinen Sinn.

Ich glaube, dass war ein wichtiger Abend für eine gute Beziehung zwischen uns, deswegen stört mich das mit dem Horrorfilm nicht und ich bin ja auch hier um über Grenzen zu gehen. Vielleicht bin ich ja irgendwann nicht mehr so schreckhaft. Ich freue mich auf jeden Fall auf alles was kommen mag.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen guten Einblick in mein Leben hier geben und freue mich schon auf meinen nächsten Bericht!

Love,

Anna

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