2021-06-10 08:56:00
Bericht #4 - wie schnell die Zeit vergeht
Nun bin ich tatsächlich schon am Ende meiner Reise angekommen, denn ich bin seit zwei Tagen schon wieder Zuhause. In den letzten paar Wochen habe ich noch viele Erfahrungen gemacht, die ich nie vergessen werde. Schöne, und auch nicht ganz so schöne.
Eigentlich hätten wir mit der Schule als Abschlussfahrt nach Marokko fliegen sollen, jedoch war das wegen Covid unmöglich. So haben wir uns alle zusammen gesetzt und recherchiert, was wir mit dem Geld, was uns zur Verfügung gestellt wurde, machen können.
Nach einiger Zeit und viel Überreden der Schulleitung, haben wir Tickets für einen Freizeitpark in der Nähe von Aarhus gebucht.
Der Tag des Ausflugs fing mit Frühstück um 05:45 an, woraufhin wir erstmal eine drei stündige Busfahrt vor uns hatten.
Im Park angekommen musste natürlich jeder einen negativen Coronatest vorlegen, bevor man rein durfte, aber dann fing der Spaß auch schon an.
Meine Freunde und ich sind natürlich zuerst zu den größten Achterbahnen gerannt und haben uns da in die Schlange gestellt. Nachdem wir bestimmt jede einzelne gefahren sind, haben wir uns schnell umgezogen und sind in den Wasserpark, der zum Freizeitpark gehört, gegangen. Auch dort gab es nochmal viele Rutschen, welche wir direkt ausprobiert haben. Leider ist uns so dann auch irgendwann die Zeit ausgegangen und wir mussten uns auf den Weg zurück zum Bus machen. Die meisten von uns waren so erschöpft, dass sie direkt eingeschlafen sind.
Am nächsten Tag schon fingen für mich und ein paar andere des Party Committees die Vorbereitungen an, denn zwei Tage später war das letzte Cafe - und wir wollten es erinnerungswürdig machen.
So kam es also, dass wir uns alle nocheinmal besonders hübsch gemacht haben und so dann bestimmt mehrere Stunde durchtanzten, uns die Sterne auf dem Dach anguckten und irgendwann alle zusammen in einem unserer Zimmer saßen und einfach nur noch gelacht und erzählt haben. Der ein oder andere von uns ist dabei eingeschlafen. Den haben wir dann alle zusammen ins Bett getragen,bis auch die letzten von uns schlafen gegangen sind.
In den nächsten Tagen sind viele der Dänen nach Hause gegangen, weshalb zwei meiner Freunde dort mich dazu gebracht haben, mit ihnen vorm Computer zu sitzen und mir beigebracht haben verschiedene Spiele zu spielen. So kam es, dass wir, wann immer nichts los war, bis drei Uhr morgens im Gaming-Room saßen.
Nebenbei hatte ich natürlich auch immer noch Unterricht. Meine Lieblings-classes waren hierbei, 'Behind the scenes' und 'Wall-art'. Bei der Ersten ging es darum, professionelle Fotoshootings zu haben, mit verschiedenen Themen wie "Emotionen" "Fashion" oder "Comics". Dazu muss ich sagen, dass ich gar kein Fan davon bin, wenn von mir Bilder gemacht werden, aber selbst ich hatte dabei viel Spaß.
In meiner Class, Wall Art habe ich erneut eine der Wände der Schule zur Verfügung gestellt bekommen und dort schon bald ein neues Projekt angefangen. Das Original ist von der neuseeländischen Künstlerin Gina Kiel. Ich habe an meiner Version tatsächlich noch bis zum letzten Tag gearbeitet und bin auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Leider ist die Zeit trotz allem nicht stehen geblieben und wir wollten noch so viel wie möglich erleben, bevor es wieder nach Hause geht.
So kam es, dass wir eines nachts auf die Idee kamen, mit zwanzig Leuten durch die doch sehr stille Nachbarschaft zu laufen… dabei haben wir vielleicht den ein oder anderen Farmer aufgeweckt und etwas wütend gemacht. Es war aber definitiv eine spannende und ereignisreiche Nacht.
Schon bald waren wir am letzten Wochenende angelangt und natürlich hatten die Lehrer noch etwas lustiges für uns geplant. Der Samstagabend wurde in ein großes Rollenspiel verwandelt, in dem wir Personen der roaring 20s waren und uns alle in der Bar "Juice Joint" getroffen haben. Jeder hatte eine wichtige Rolle, wie z.B. der Mob Boss, die Bar Besitzerin oder der Detektiv, welcher im Laufe des Abends herausfinden musste, wer den ehemaligen Bürgermeister umgebracht hat.
Jeder hat sich Mühe gegeben, sich zu kleiden wie vor 100 Jahren und in seiner Rolle zu bleiben.
Sonntag und Montag ging der Vorbereitungsstress dann auch schon weiter, da wir am Dienstag unseren Abschlussball hatten und natürlich, wie sonst auch immer, alles auf den letzten Drücker machten. So haben wir am Montagmorgen online nach Deco geguckt, alles goldene und glitzernde in den Einkaufskorb gepackt... aber vergessen auf „Bestellen“ zu klicken. So ist eine der Lehrerinnen dann Dienstagmorgen noch nach Ribe gefahren und hat alles Goldene, was sie finden konnte, gekauft. Im Endeffekt waren die Vorbereitungen also etwas stressig, genauso wie das Fertigmachen, jedoch sahen dann später (fast) alle hervorragend aus. Einer meiner Freunde ist tatsächlich in Unterhose und Krawatte aufgetaucht, wie er vorher schon angekündigt hatte. Auch diese Party hat damit geendet, dass wir alle zusammen saßen und irgendwann eingeschlafen sind.
Diese Party war sozusagen unser "Prom" und damit auch der offizielle Abschluss unseres Semesters.
Bald schon geht es nach Hause und bis dahin melde ich mich nochmal wieder.
Eure MRN-Botschafterin,
Lena.