Bericht #6 – Fast schon vorbei

So langsam neigt sich mein Autauschsjahr sogar schon seinem Ende zu, was jetzt doch irgendwie viel schneller als gedacht ging.

Abgesehen von den Schulöffnungen am 8. März, ist es eher ruhig geblieben, da der nächste Lockerungsschritt des Lockdowns in England ja erst am 14. April sein sollte. Nichtsdestotrotz war es sehr schön wieder ein bisschen Normalität einkehre zu lassen und ein paar andere Leute zu Gesicht zu bekommen.  

Wir hatten sehr viel Glück, da unsere Osterferien bis zum 18. April gingen, da wir so die Möglichkeit hatten, ein paar neue Orte zu sehen. Gesagt, getan, sobald klar war, dass man ab dem 13. April wieder innerhalb des Landes reisen darf, Geschäfte öffnen und Gastro im Außenbereich betrieben werden darf, haben wir uns hinter den Computer geklemmt und gleich mal Tickets für Liverpool und Manchester gebucht. Ich und meine Gastschwester sind mit zwei anderen Austauschschülern aus Italien beide Male dort hingefahren.

In Manchester sind wir den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen und haben uns eher an die mehr „touristischen“ Ecken gehalten, das Rathaus wurde leider gerade renoviert, während wir dort waren. Wir konnten aber trotzdem die „Manchester Cathedral“ besichtigen und sind gegen Ende ins „Northern Quarter“, gegangen. Das kann man sich so ein bisschen wie den Jungbusch in Manchester vorstellen, wo viele junge Leute wohnen, die Pubs und Cafés dort haben eine sehr nette und einzigartige Atmosphäre, was sehr erfrischend war nach den vielen Monaten in Quarantäne.

In derselben Woche sind wir dann auch noch nach Liverpool gefahren, wieder mit dem Zug. Wir haben uns zuerst das Monument von den Beatles angesehen und haben danach in einer italienischen Pizzeria zu Mittag gegessen. Mir hat Liverpool denke ich noch ein Stück besser gefallen als Manchester, da die Gebäude einfach weniger modern sind und es vor allem an den Häfen ein tolles Ambiente bietet. In Liverpool haben wir noch eine andere Gruppe von Austauschschülern aus Birmingham getroffen. Unter anderem Franzosen, Italiener und einen Deutschen. Es war unglaublich schön sich mit anderen Leuten auszutauschen, die gerade ähnliche Sachen erleben und ihre Schwierigkeiten oder Erlebnisse mit den eigenen zu vergleichen. Also haben wir uns jetzt noch vorgenommen, bevor es wieder nach Hause geht, nach Birmingham zu fahren und dort einen Tag zu verbringen.

Abgesehen davon habe ich Ende April noch an einem Vielseitigkeitsritt teilgenommen, der bei uns am Stall ausgerichtet wurde. Das Ganze war im Namen eines Spendenaufrufs für die „UK Cancer Research“ und wir haben sogar Spenden im Betrag von 500£ eingenommen. 

Ich hoffe, dass keine weiteren Mutationen oder unerwarteten Zwischenfälle mir noch einen Strich durch die Rechnung machen und sich hier nach und nach wirklich alles wieder öffnet bis zum 21. Juni und ich wenigstens noch eine kurze Zeit Normalität genießen kann, bevor ich bevor ich dann nach Hause gehe.