2021-05-10 09:45:00
Bericht #8 – St. Patrick´s Day, Ostern und ein neues Familienmitglied
Heya, und damit ein herzliches Willkommen zu meinem nächsten Blog über mein Leben in Irland.
Ein weiterer Monat ist vorbei und ich habe weitere Dinge erlebt, die ich euch gerne in diesem Blog erzählen möchte.
Das Erste, was ich nach meinem letzten Bericht erleben durfte, war der St Patrick´s Day, einer der wichtigsten Tage in Irland, der am 23. März gefeiert wird. Wie ihr euch schon denken könnt, konnte dieser wegen des Virus nicht stattfinden. Normalerweise gibt es große Paraden in ganz Irland und das Land ist in grün eingefärbt.
Doch genauso wie im letzten Jahr war es leider nicht möglich, das größte Event des Jahres stattfinden zu lassen. Ich war schon sehr traurig darüber, weil ich mich extrem darauf gefreut hatte, so etwas zu erleben und mit meiner Familie und Freunden zu feiern. Ich bin aber ein Mensch, der nicht aufgibt und versucht das Beste aus solchen Tagen herauszuholen. Die ganze Familie kam zusammen und weil wir sehr schönes Wetter hatten, entschieden wir uns deswegen den Tag draußen zu verbringen, gemeinsam irische Musik zu hören und ein Barbecue zu machen. Außerdem haben wir uns Feuerwerke aus den letzten Jahren angesehen, um ein bisschen in das Feeling eines St. Patrick Day´s zu kommen. Das ist das Schöne daran in einer großen Familie zu leben, weil man solche Sachen kompensieren kann, auch wenn es traurig und ein bisschen enttäuschend sein kann. Aber ich habe es dennoch sehr genossen und hatte viel Spaß mit meiner Familie.
An diesem Tag hatte ich Schulfrei, jedoch musste ich an dem darauffolgenden Tag wieder in die Schule. Doch zum Glück hatte ich seitdem wieder „normal“ Schule und ich konnte meine Freunde wieder sehen. Es war ein komisches Gefühl wieder in der Schule zu sein, nachdem ich für fast 2 ½ Monate zu Hause war. Doch es war alles wunderbar und man konnte sich schnell wieder an den Alltag gewöhnen. Nach zwei Wochen Schule warteten zwei Wochen Osterferien auf mich. Doch wie ich schon in meinem letzten Bericht erwähnt hatte musste mein Gastvater 6 Kälber kaufen, die meine Gastschwester und ich füttern „mussten“, und das jeweils 2- Mal am Tag. Das erste Mal morgens zwischen 7 und 7:30 Uhr und das zweite Mal abends um 20 Uhr.
Katie und ich haben uns dann in den Ferien abgewechselt und das frühe Aufstehen hat mir überhaupt nichts ausgemacht, weil ich es liebe, mich um die Tiere zu kümmern.
Das Highlight meiner Ferien hatte dieses Mal aber nichts mit den Tieren zu tun, sondern mit der Geburt des ersten Kindes meines ältesten Gastbruders. Das Kind ist ein Junge und heißt Oisin.
Nachdem seine Verlobte nach ein paar Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, kamen sie zu uns und ich durfte das Kind auch mal im Arm halten. Es war ein komisches aber auch zugleich ein sehr gutes Gefühl. Er hat mich die ganze Zeit angeschaut und ich war froh, dass er bei mir nicht geweint hat. Ich hätte sogar ein Foto, aber weder meine Gastmutter noch Edel möchten, dass ich es auf der Webseite hochlade, und das respektiere ich. Seit dem Tag kommen Edel und Oisin regelmäßig zu uns und es immer schön, wenn sie bei uns sind. Mathis
Zu Ostern habe ich eine kleine Deutsche Tradition durchgeführt, und zwar das alljährliche Eier-Färben, das ich sonst immer mit meiner Oma gemacht habe. Einen Tag vor Ostern kam Lily zu uns, das Kind, auf das meine Mutter aufpasst und „erzieht“. Mit ihr habe ich das auch gemacht und ich war sehr glücklich, als ich ihr Lächeln im Gesicht gesehen habe. Am darauffolgenden Tag habe ich das gleiche nochmal mit meiner Gastmutter gemacht, und sie hatte auch sehr viel Freude daran.
Zum Osteressen kamen die meisten aus meiner Familie. Meine größte Schwester mit ihrer kleinen Tochter Olivia, Sean mit Oisin und Edel und meine sonstigen Gastgeschwister, die sowieso schon zu Hause waren. Bevor wir aßen, haben wir uns noch den Ostergottesdienst gemeinsam angeschaut. Es gab einen riesengroßen Schinken, Spinat und Kartoffelbrei. Nach dem Essen saßen wir zusammen und haben irische Musik gehört. Jedoch war der Tag nicht so besonders wie man das vorstellt. Ich kann es aber immer nur betonen, dass ich für jede einzelne Erfahrung dankbar bin.
In der letzten Ferienwoche haben wir Kälber dehornt. Dehornen ist, wenn du die kleinen Hörner eines Kalbes mit einem heißen Stick ausbrennst. Es klingt brutal, ist aber wichtig, denn wenn man das nicht machen würde, würden die Hörner eines Tages extrem groß und lang werden und das könnte einen blind machen. Denn wenn sie mit dem Kopf schütteln ist das ziemlich gefährlich. Dafür hat man ein großes Gestell, in das man die Kälber festbindet nachdem man sie eingefangen hat. An einem Tag kam Sean mit seinem Auto zu uns und hat Harry und mich gebeten einzusteigen, um mit ihm runter zum Stall zu fahren. Als wir ankamen, konnte ich meinen Augen nicht trauen, und zwar haben 5 schwarze Kälber mich angeschaut und ein Kalb war blutüberströmtes. Das Blut kam aus den Hörnern, die wir Stunden zuvor „ausgebrannt hatten“. Wir hatten vorher eine Vehne getroffen, die daraufhin geplatzt ist. Harry bat mich den Kopf des Kalbes zu halten, damit Sean die Blutung stoppen kann. Zum Schluss konnten wir die Blutung stoppen und am Ende war alles wieder gut. Aus diesen Gründen bin ich nach Irland gekommen, um hoffentlich auf eine Farm zu kommen, um so etwas zu erleben.
Die Osterferien waren meine letzten Ferien, bevor die Schule endet. Nach diesen Ferien haben wir nämlich weitere 7 Wochen Schule bis zum Abschluss. 4 Wochen sind bereits vorbei und es liegen nur noch 3 Wochen vor mir, bis meine Schule endet. In der letzten Woche habe ich die erste von 2 Scheunen sauber gemacht. Dafür durfte ich einen großen Schlauch benutzen, welcher den Druck von über 200 Bar aufbringt. Dafür durfte ich einen ganzen und einen weiteren halben Tag in der Scheune stehen. In der letzten Schulwoche werde ich meine Sommer-Klausuren schreiben, auf die ich mich gerade vorbereite.
Wo wir gerade schonmal bei der Schule sind: Ich habe meine Präsentation über die Metropolregion Rhein-Neckar in meinem Englisch-Unterricht vorgetragen und ich habe danach nur positive Rezensionen erhalten. Ich hatte bei vielen Lehrern angefragt, ob es möglich wäre, eine Präsentation zu halten, jedoch haben die meisten abgelehnt, da wir uns gerade auf die Sommer-Klausuren vorbereiten und die Lehrer ihre Unterrichtszeit brauchen.
Das war es von mir auch schon wieder und werde ich werde mich nochmal bei euch melden, wenn meine Klausurenphase vorbei ist.
Bis dahin wünsche ich euch nur das Beste und bleibt gesund.
See you all the next time, and thanks for reading my blog!
Euer Stipendiat der Metropolregion Rhein-Neckar