2020-09-12 13:20:00
Bericht #1 – Mein Start ins Abenteuer
Am 28. August war es endlich soweit! Mein Auslandsjahr stand vor der Tür, um 6 Uhr morgens ging es Richtung Frankfurt Flughafen mit meinem Vater und zwei meiner Freunde. Der Flughafen war aufgrund der momentanen Situation erstaunlich leer und ich bin zügig durch Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle gekommen. Der Abschied war deutlich leichter als erwartet, da ich nicht wirklich realisiert habe, dass ich wirklich ein Jahr weg sein werde, sobald ich im Flugzeug sitze, das war alles so unrealistisch...
Im Flugzeug saß ich neben einem netten irischen Mann, mit dem ich mich gut unterhalten konnte, seiner Meinung nach hätte ich mein Austauschjahr natürlich besser in Irland verbracht ;) Während des Fluges ist es dann langsam immer mehr durchgesickert, auf was für ein Abenteuer ich mich gerade begebe.
In Manchester wurde ich dann schon von meiner Gastmutter und meiner dänischen Gastschwester begrüßt. Lancaster, der Ort wo ich wohne befindet sich 100km nördlich von Manchester in Richtung schottischer Grenze. Da die Schule erst am dritten September losging, hatten wir noch sechs freie Tage Zeit, um uns die Gegend anzuschauen und ein wenig einzugewöhnen. In diesen Tagen habe ich unter anderem die Stiefmutter meines Gastvaters kennengelernt und wir sind zu einem Eiscafé am Strand gefahren, von dem die Engländer anscheinend sehr begeistert sind, da es „echtes Milcheis“ ist. Im Gegensatz zu unserem Eis, gibt es dort eher ungewöhnliche Sorten, wie „Apple Pie“ oder „Christmas Pudding“. Abgesehen davon würde ich in Großbritannien eher die Finger davonlassen, weil es recht teuer ist und meiner Meinung nicht annähernd an den Geschmack kommt, den man aus Deutschland von den Eisdielen gewohnt ist.
Die ersten Tage nach meiner Ankunft war alles ziemlich überwältigend, ich hatte eigentlich nicht wirklich viel zu tun, wie ich es sonst von Zuhause gewohnt war, ich kannte natürlich niemanden und die Sorge sich irgendwie nicht richtig einzufinden ist natürlich auch da. Vor allem mit den momentanen Corona Richtlinien, die auf „social distancing“ ausgelegt sind, ist es zwangsläufig schwerer neue Leute kennenzulernen. Am ersten Wochenende hat meine Gastfamilie mir die Innenstad, bzw. Altstadt von Lancaster gezeigt. Meiner Meinung nach ist es eine wundervolle kleine Stadt, der das ‚Lancaster Castle‘ einen mittelalterlichen Touch verleiht. .Zudem haben wir das ‚Asheton Memorial‘ besichtig, welches in dem grünen, großartig angerichteten ‚Williams Park‘ liegt. Von der Spitze des Memorials, hatten wir eine tolle Ausssicht auf die Stadt und den Fluss.
Was Heimweh angeht, hatte ich eigentlich keinerlei Probleme in den ersten Wochen. Uns wurde von AFS empfohlen, den Kontakt nach Zuhause auf höchstens einmal die Woche zu reduzieren, was meiner Meinung nach eine vernünftige Regelmäßigkeit ist.
Ich werde dieses Jahr in die 6th Form des “Our Lady‘s Catholic College“ in Lancaster gehen, was das 12. Jahr und somit die vorletzte Klasse des englischen College ist, dort absolviert und sammelt man dann „A-Levels“. Im Gegensatz zu Deutschland, können sich die Schüler hier frei mindestens 3 und höchstens 4 Fächer aussuchen, welche dann jeden Tag auf dem Stundenplan stehen. Am 2. September, also einen Tag vor Schulbeginn ging es dann auch für mich in die Schule, um meine Fächer auszuwählen. Nach kurzem Überlegen habe ich mich für Physik, Mathe, Biologie und Sport entschieden und bin damit bisher auch sehr gut zurechtgekommen. Die einzige Sprachbarriere habe ich tatsächlich in Mathe gehabt, da mir eben die Fachbegriffe für bestimmte Aufgabenstellungen oder Vorgänge gefehlt haben. Meine erste Schulwoche ging dann wie gesagt am Donnerstag, den dritten September los und war damit natürlich sehr kurz, es ging hauptsächlich um die Begrüßung neuer Schüler, sowie die Covid-19 Maßnahmen und Vorkehrungen der Schule selbst. Ab dem 14. September wird sich in Großbritannien die Einschränkung für Versammlungen in geschlossenen Räumen wieder auf sechs Personen beschränken, Schulen natürlich ausgenommen. Das war natürlich ein kleiner Schock für mich, da ich mir selbstverständlich wünschen würde, meine Austausch Erfahrung so sehr ich kann zu genießen und auszukosten.