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2016-06-28 14:38:00

Bericht #6 - Costa Rica – eine Woche „Pura Vida“

Liebe Leser,

Costa Rica – eine Woche „Pura Vida“

„Sie sind minderjährig, ich darf Sie nicht über die Grenze lassen.“ Mit diesen Worten schien der beste Trip meines Auslandsjahres an der Costa Ricanischen Grenze (8°32'02.1"N 82°50'18.4"W) zu enden, noch bevor er richtig begonnen hatte. Schon am Vortag war ich voller Euphorie aus Chitré aufgebrochen um heute Nacht bei meinem Gastbruder Saúl und seiner Familie in Buena Vista, Costa Rica anzukommen.

Acht Stunden Busfahrt trennten mich bereits von Zuhause, weitere acht von meinem Ziel. Verzweiflung machte sich in mir breit, ich würde es heute nicht mehr zurück nach Hause schaffen. Alle Bemühungen schienen vergebens, der Grenzbeamte ließ nicht mit sich reden.  Meine Rettung kam in Form der Gastfamilie einer guten Freundin aus Grenznähe, welche mich spontan für eine Nacht einlud (8°29'15.0"N 82°37'10.7"W). Doch statt am nächsten Morgen aufzugeben und mich in einen Bus Richtung Chitré zu setzen, beschloss ich mich erneut auf den Weg zur Grenze zu machen und einen zweiten Versuch zu unternehmen.

Wenig Optimismus doch genug Mut, die Kappe tief ins Gesicht gezogen, Sonnenbrille aufgesetzt; vielleicht habe ich ja Glück und treffe auf einen anderen Grenzbeamten, der mich nicht wiedererkennt.

Da war ich also wieder, irgendwo zwischen Lastwägen die Drogen, Schmuggelwaren und Menschenhandels wegen durchfilzt werden und aufdringlichen, zwielichtigen Gestalten.

Schwüle Hitze, angespannte Stimmung… obwohl die Grenze zwischen Panama und Costa Rica eine der unproblematischeren Lateinamerikas ist, kann ich mich dort nicht wirklich wohlfühlen.

Wenige Meter von dem Grenzübergang entfernt haben Flüchtlinge aus Kuba und ganz Afrika ihre Zelte aufgeschlagen, dort „leben“ sie in Verhältnissen die keines Menschen würdig sind. Ihre Suche nach Hoffnung zieht sie Richtung Norden. Daneben zählen typische Touristen mit Sonnenbrand und vollgestopften Koffern die zahlreichen Stempel in ihren Reisepässen.

Während die Schlange vor mir immer kürzer wird und meine Anspannung ins Unermessliche steigt, wird mir mal wieder bewusst wie gut wir es in Europa haben. Nicht nur der sehr hohe Lebensstandard, die vielfältigen Möglichkeiten oder die Aussicht auf eine solide Zukunft, eben auch die „grenzenlose“ Freiheit und Sicherheit die wir Tag für Tag genießen sind alles andere als selbstverständlich. Ich komme an diesem Morgen tatsächlich ohne größere Probleme über die Grenze.

„Ich habe es nun doch geschafft, wir sehen uns heute Abend – ich freue mich.“ Eine letzte Nachricht an Saúl solange ich noch panamesisches Handynetz habe, dann besteige ich den Bus ins Unbekannte.

Wie zuletzt Jessica und Rico aus Deutschland lerne ich auch heute verschiedene Weltenbummler aus Kanada, Neuseeland und den Staaten kennen, die alle viel zu erzählen haben.

Unser Bus fährt die Pazifikküste entlang bis zur im Herzen des Landes gelegenen Hauptstadt San José. Nach dichten Palmenwäldern habe ich freie Sicht auf die Küste und das weite Meer (9°35'24.2"N 84°37'26.2"W). Was gibt es schöneres als zu reisen? Die feuerrote Sonne taucht ins Wasser, es wird dunkel. Drei Stunden später werde ich von Familie Sandoval Hernández (Diego, Paola, Saúl (19) und Santi (5)) herzlich in San José (9°55'50.5"N 84°04'51.2"W) empfangen.

Saúl hatte sein Auslandsjahr 2015 in Deutschland verbracht, über unser lebhaftes AFS Komitee Südpfalz haben wir uns angefreundet. Während ich bereits in Panama war, kam er nach einem Familienwechsel in meine deutsche Familie.

Kaum zu glauben, dass wir uns ein halbes Jahr nachdem wir uns in Deutschland kennengelernt haben, nun hier in Costa Rica treffen. Ich freue mich sehr, nun auch seine Familie und sein Leben hier kennenzulernen. Nachdem sie mir die bereits friedlich schlafende Innenstadt San Josés gezeigt haben, machen wir uns auf den Nachhauseweg. Da Costa Rica mit zahlreichen Bergen und Vulkanen landschaftlich sehr dynamisch ist, leben ca. 70% der Bevölkerung auf einer von Bergen eingekesselten Hochebene, dem sogenannten Central Valley.

Hier geht die Hauptstadt San José fließend in weitere bedeutsame Städte und Provinzen über, welche sich an den Rändern des Valleys langsam auf die umliegenden Berge ausbreiten. Familie Sandoval Hernández lebt 40 Minuten von der Hauptstadt entfernt in Buena Vista (10°02'58.6"N 84°07'02.8"W), einem Dorf am Hang der Berge. Von dem Grundstück aus bot sich mir ein atemberaubender Ausblick auf das durch Millionen von  Lichtern erleuchtete Central Valley – meine Reise hatte sich schon jetzt gelohnt.

Erschöpft von der weiten Reise und den vielen neuen Eindrücken aber überglücklich falle ich ins Bett. Für die nächsten Tage hatten wir viele tolle Dinge geplant, ich konnte es kaum erwarten. Der nächste Tag begann mit einer Rundfahrt durch das Dorf und Gallo Pinto, dem sehr leckerem traditionellem Frühstück aus gebratenem Reis und schwarzen Bohnen. Neben Kaffee aus dem eigenen Garten probierte ich Unmengen an Früchten in allen Formen und Farben.

Gestärkt fuhren wir auf den 2700 Meter hohen Vulkan Poás (10°11' 53.2"N 84°13'58.0"W), eine Premiere für mich.

Schwer beeindruckend, zum ersten Mal an einem aktiven Vulkankrater zu stehen. Bei dem Krater-Durchmesser von 1,5 Kilometern kann man sich vorstellen was für Kräfte die Natur dort entfalten kann.

Nachdem wir unser Mittagessen in einem kleinen besonderen Restaurant selbst geangelt hatten, ging es an den Wasserfall von La Paz (10°12'25.9"N 84°09'50.4"W). Hier stürzt das Wasser aus über 35 Metern tosend in die Tiefe, direkt neben eine von Autos befahrenen Brücke. Einen schmalen Pfad folgend, gelangen wir auf einen Felsvorsprung direkt hinter die tosenden Wassermengen. Abends gingen wir auf ein typisches Dorffest mit live Musik und traditionellen Unterhaltungsständen. Die Tícos (Costa-Ricaner) sind im Vergleich zu den Panameños deutlich kleiner und haben hellere Haut. Das ist auf afrikanischen Sklaven zurückzuführen, welche vor vielen Jahren zum Kanalbau nach Panama geholt wurden.

Die Währung Costa Ricas, der ‚Colon’ hat die wohl schönsten Banknoten der Welt. Leuchtend bunt mit aufgedruckten regionalen Tieren und Pflanzen erinnern die Geldscheine eher an eine Monopoly-Dschungeledition.

In den nächsten Tagen fuhren wir in die Berge nach Miramar. Nach einem Zwischenstopp in der Küstenstadt Puntarenas (9°58'29.2"N 84°50'55.3"W) um den Sonnenuntergang am Meer zu genießen, ging es landeinwärts. Saúls Großtante besitzt dort ein wunderschönes, einzelnstehendes Holzhaus mit einer kleinen Kuhfarm und eigener Molkerei (10°06'04.3"N 84°43'10.7"W).

Von dem Balkon des Anwesens bot sich mir ein traumhaftes Panorama über die Berge bis hin zur Küste, die Sonnen- und Monduntergänge über dem Meer waren wie gemalt. Wir fuhren in der Region umher und besuchten verschiedene Familienmitglieder.

Nach zwei Nächten in Miramar fuhren wir in den Nationalpark Manuel Antonio (10°12'25.9"N 84°09'50.4 "W), einem der schönsten Orte, die ich je gesehen hatte.

Wo der Regenwald sich lichtete, trafen wir auf paradiesische Sandstrände. Scharen aus Affen stürmten die umliegenden Baumwipfel. Diese Ablenkung nutzte der eine oder andere Waschbär, um den Strandbesuchern essen aus den Taschen zu stibitzen. Ein Affe traute sich bis auf meinen Fuß, ein anderer schnappte tatsächlich nach meinem Handy. Wilde Äffchen an weißem Sandstrand, ein weiterer Punkt, den ich dank meines Auslandsjahres von meiner Bucketlist streichen kann.

Nachts fuhren wir Oma und Opa väterlicherseits besuchen und ließen den Tag gemütlich im Pool ausklingen bevor es zurück nach Buena Vista ging.

Einen weiteren Tag fuhren wir mit Opa und Oma mütterlicherseits in einen ganz besonderen Tierpark. Neben den normalen Zootieren hat dieser Tierpark eine riesige Abteilung von wilden Dschungeltieren, welche verbotenerweise als Haustiere gehalten wurden. Die Tiere werden größtenteils frei aufgezogen und später in ihren artgerechten Lebensraum zurückgebracht. Besonders beeindruckt haben mich die zahlreichen prachtvollen Aras und Tukane.

Außerdem nahmen wir die Möglichkeit war, eine Hochseil-Tour durch die verschiedenen Stockwerke und Wipfel des Urwalds zu machen. An einer Wipfelstation überraschten wir eine riesige zwei Meter lange grüne Echse. Kopf voraus kletterte diese daraufhin den benachbarten Baum hinunter, wobei der ganze Baumstamm in Schwingungen geriet, verblüffend.

Danach fuhren wir in ein typisches tíco Restaurant in dem in traditioneller Tracht bedient wurde. Statt Tellern wurde das Essen auf Bananenbaumblätter serviert. Costa Rica - die ‚reiche Küste’, mir wurde in den letzten Tagen gezeigt, dass dieser Name mehr als zutreffend ist.

Den letzten Tag verbrachten wir mit der Familie in einer Mall in San José. Da die ganze Familie und vor allem Diego große Fans des lokalen Fußballvereins der Provinz „CS Heredia“, dem aktuellen Ligameisters sind, verbrachten wir einen tollen letzten Abend im Stadion (9°59'57.4"N 84°07'23.1"W).

Am nächsten Morgen um fünf Uhr in der Frühe bestieg ich den Bus zurück an die Grenze. Der Abschied von Buena Vista und Familie Sandoval Hernández fiel mir sehr schwer. In nur einer Woche wurden diese wundervollen Menschen zu einer zweiten Gastfamilie für mich. Sie haben mir eine der schönsten Wochen meines Auslandsjahres beschert und mir tiefe Einblicke in das Land und seine Kultur ermöglicht.

Für den Rückweg nach Panama wählte ich diesmal die ‚Route der Toten’ durchs gebirgige Landesinnere (9°34'04.1"N 83°45'06.6"W). Die Sonne war grade über den Bergen aufgegangen, nur das monotone Surren des Motors störte die Stille. Wir fuhren immer höher, einzige Quellwolken zogen an meinem Fenster vorbei. Dann passierten wir die Wolkendecke, ein wunderschöner Anblick. Wie in einem Film sah ich die ereignisreichen letzten Tage vor mir, schöner hätten sie nicht sein können. Meine Augen fielen zu, wenn alles nach Plan läuft, würde ich in 16 Stunden wieder zuhause in Chitré sein.

Mein 17. Geburtstag

Mein erster Geburtstag im zweiten Leben wurde zu einem der schönsten Tage meines Auslandsjahres.

Nachdem ich den Tag über gemütlich mit meiner Familie verbracht hatte, kamen abends zehn Austauschschüler zum Übernachten vorbei. Wir grillten mit meiner Gastfamilie auf dem Balkon, hörten Musik und feierten bis tief in die Nacht. In fünf verschiedenen Sprachen wurde an diesem Abend für mich gesungen. Um mich herum Menschen, die ich erst seit Panama kenne und die mir doch so viel bedeuten. Wir Austauschschüler hier sind wie eine große Familie geworden, daneben meine echte Gastfamilie, ein sehr emotionaler Moment.

Am nächsten Morgen fuhren wir Austauschschüler zusammen auf die „Isla Iguana“ (7°37'38.7"N 79°59'59.4" W), eine einzelne kleine geschützte Insel, welche für ihre traumhaften Strände bekannt ist. Glasklares türkises Wasser trifft auf hellen Sandstrand. Hier findet man zwischen den Palmen zahlreiche Leguane, welche ich inzwischen neben Krabben, Muscheln, Oktopussen und Schweinehaut auf die Liste meiner neugewonnen kulinarischen Erfahrungen setzen konnte.

Vulkan Barú – on top of Panama

Ich beschloss, mit einer Gruppe aus Austauschschülern in einer entfernten Provinz den höchsten Berg Panamas, Vulkan Barú, zu besteigen (8°48'37.1"N 82°32'25.0"W). Die 14 Kilometer lange Wanderung auf knappe 3.500 Höhenmeter war alles andere als ein Spaziergang. Zelte, Proviant, Wasser, warme Kleidung, Decken… schweres Gepäck und steinige Wege; ab der Hälfte mussten wir den Rest der Wanderung mit Taschen-lampen im Dunkeln fortsetzen. Nach acht Stunden war das Gipfellicht endlich in Sicht. Wir schlugen unsere Zelte auf, an Stelle von gewohnten 30°C verbrachten wir diese Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Doch es hatte sich gelohnt, die Sicht am nächsten Morgen war grandios.

Da standen wir also am höchsten Punkt Panamas während die aufgehende Sonne den purpurnen Äther durchsetzte. Der einzige Ort der Welt von dem man zwei Weltmeere zur selben Zeit sehen kann. Die Füße waren noch wund vom Vortag, ausgeschlafen hatte niemand. Nach weiteren sieben Stunden erreichte unsere Gruppe aus Gipfelstürmern wieder das Tal.

Für mich hatte dieser harte Trip eine ganz besondere Bedeutung. Seit ich nach meinem schweren Unfall aus dem Rollstuhl kam, war diese 15 stündige Wanderung die erste große körperliche und mentale Belastung, der ich mich stellte. Mit dem Erreichen des Gipfels habe ich meine Zweifel hinter mir gelassen und mir selbst meine Genesung und zurückgekehrte Stärke bewiesen.

Alltag in Chitré

Zuhause in Chitré ist alles beim Alten. Wir hatten vor ein paar Wochen ‚Feria’, eine Mischung aus Jahrmarkt und Messe.

Die Regenzeit ist nun endgültig angebrochen, mit dem Regen sind Unmengen an Insekten gekommen: Moskitos, Kakerlaken, riesige Käfer und Motten. Um nicht zu sehr verstochen zu werden, schlafe ich inzwischen in einem Moskitonetz.

Wir hatten in letzter Zeit häufig Strom– oder Wasserausfälle, ersteres ist das geringere Problem, für mehrere Stunden ohne Wasser zu leben ist eine sehr interessante Erfahrung. Mir ist klar geworden wie essenziell wichtig das Wasser für unser Leben ist.

Mit meiner Gastfamilie verbringe ich sehr viel Zeit, es könnte nicht besser laufen. Ob ich mit meiner Mutter im Auto spanische Lieder gröle, meinen Vater täglich im Billard herausfordere, mit meinen Brüdern und ihren Freundinnen ins Kasino gehe oder mal die eine oder andere Aufgabe im Geschäft übernehme.

Inzwischen fragt mich meine Mutter sogar beim gemeinsamen Einkaufen, welche Dinge im Haus fehlen, welche Lebensmitteln meine Brüder am liebsten essen und welche Mengen wir brauchen. Das gibt mir das Gefühl ein wichtiger Teil der Familie zu sein.

Das Ticken in meinem Ohr wird immer lauter, ich spiele gegen die Zeit.

Sonnige Grüße aus Lateinamerika

Julian Calvo Hobert

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