2015-09-01 13:03:00
Bericht #1
Hello MRN!
Ich bin jetzt schon über einen Monat hier auf den Philippinen und habe schon viel gelernt und erlebt. Am 14.07.2015 ging es für mich los am Frankfurter Flughafen. Nach 16 Stunden Flug mit 4 Stunden Zwischenstopp in Dubai und zweistündiger Busfahrt waren wir endlich in dem Teil der Hauptstadt Manila, wo unser Arrival Camp stattfinden sollte. Nach drei Tagen im Hotel kam ich endlich in Biñan City bei meiner Gastfamilie an, die mich erst einen Tag später erwartete. Deshalb war zu Anfang alles erst einmal ein bisschen hektisch. Aber ich habe mich schon nach einer Woche wie zuhause gefühlt und meine philippinische Familie total ins Herz geschlossen. Filipinos sind ja dafür bekannt, immer zu fröhlich und gastfreundlich zu sein. Das kann ich nur bestätigen! Und Rumalbern und Witze machen ist dort Tagesordnung.
Leider ist das Internet in meiner Stadt sehr schlecht, weil die Stadt auch nicht sonderlich groß ist und keine Attraktionen hat. Das war erst mal eine große Umstellung, keine Kommunikationsmöglichkeit außer Messenger (für Facebook) zu haben. Im Moment ist hier auch noch Regenzeit (d.h. sehr viel Regen, Überflutung und Taifune), da kann es auch mal vorkommen, dass man für ein paar Stunden, Tage oder manchmal auch Wochen keinen Strom mehr hat und manchmal deshalb auch keine Schule.
Zwei Wochen nach meiner Ankunft durfte ich endlich in die Schule, und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf die Schule dort gefreut habe. Das Einzige, was dort der Schule in Deutschland ähnelt, ist die Anzahl der Schüler/innen in einer Klasse (wobei in meiner Klassen 8 Jungs und 25 Mädchen sind), aber ansonsten ist eigentlich alles anders. Ich stehe morgens bereits um 5 Uhr auf, damit ich pünktlich um 6.45 Uhr in der Schule bin.
Wir haben einen festen Klassenraum, in dem wir immer sind. Er hat zwei Klimaanlagen und wir haben eigene Schließfächer und sogenannte Armchairs (Armstühle für eine Person). Montags findet immer zuerst die Flaggenzeremonie statt, wo gebetet und die Landeshymne und Schulhymne gesungen wird. Da ich in eine katholische Privatschule (Highschool und College zusammen) mit über 10.000 Schülern gehe, wird vor jeder Schulstunde gebetet. Jeden Morgen haben wir Homeroom (Klassenleiterstunde) und danach fängt der Unterricht erst an.
Der Unterricht ist zum größten Teil in Tagalog (die am weitesten verbreitete Sprache auf den Philippinen) und man hat sehr wenige Hausaufgaben auf. Ich habe Fächer wie Filipino, Backen oder auch Accounting Entrepreneurship, da ich in einer Business Klasse bin. Es gibt nur zwei Pausen, einmal Meryenda (Snackpause) und einmal Lunch (Mittagessen), und es gibt sehr viele Kantinen in meiner Schule. Aber da die Lehrer sehr oft zu spät oder manchmal auch gar nicht kommen, hat man viele inoffizielle Pausen. Und da es im Klassenraum IMMER sehr laut ist, hatte ich schon mehrere Male Kopfschmerzen davon.
Ich habe normal bis 15 Uhr Schule, donnerstags und freitags bis 16 Uhr, weil ich Boys-Scouting-Training habe. Das ist so ähnlich wie Pfadfinder/in, aber etwas militärischer und mit strikten Uniformen und Regeln. Aber es macht wirklich Spaß! Ich habe gemerkt, dass es sehr komisch ist, wenn man nach der Schule direkt nach Hause geht. Die Schule in den Philippinen ist eher ein Ort, Freunde zu treffen und sich auszutauschen, deshalb gehen die meisten Filipinos gerne in die Schule oder bleiben länger dort, als sie müssen. Man ist eigentlich öfter in der Schule als zuhause.
So, jetzt habe ich mal ein bisschen von meinen ersten Wochen und meiner Schule erzählt.
Liebe Grüße aus den trotz Regenzeit noch heißen PHILIPPINEN.
PAALAM und bis zum nächsten Mal!
Eure Davina