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2015-12-18 14:32:00

Bericht #3

Sommer, Sonne, Strand und Palmen! Ja, das beschreibt den letzten Monat doch am besten. Es ist unglaublich, Weihnachten steht schon fast vor der Haustüre und ich liege hier an den wunderschönen Traumständen Panamas und hole mir einen wunderschönen Sonnenbrand.

Und damit: Holá meine liebe MRN, zu meinen dritten Bericht! Wie im letzten Bericht schon angekündigt, ging es Mitte November nach Bocas del Toro, um genau zu sein auf die Insel Colon. Aber erstmal zurück zum Anfang. Am 18. November um 2:30 Uhr in der Früh hieß es: Alle raus aus dem Bett und ab in den Bus, es geht los! Na ja, noch nicht ganz. Erst einmal fuhren wir in den Supermarkt Romero, der uns mit seinen 24 Stundendienst schon oft gerettet hat. Dort wurde eingekauft, denn Bocas ist eine Touristenprovinz und deswegen ist alles um einiges teurer als bei uns in Chiriqui. Und da in unserem Hotel kein Essen angeboten wurde, mussten wir erstmal Proviant für die nächsten 4 Tage kaufen.

Um 5 Uhr morgens ging die Reise dann richtig los. Gerne hätte ich etwas Schlaf im Bus nachgeholt, aber in Panama ist Anschnallen nicht wirklich notwendig und manchmal auch gar nicht möglich. So musste ich mehr darauf aufpassen, in den Kurven nicht von meinem Sitz zu fallen. Denn die Fahrt war doch sehr holprig. Nach ungefähr drei Stunden sind wir dann an einem kleinen Steg angekommen. Dann ging es weiter mit dem Boot. Aber nicht auf unsere Insel Colon, nein, wir wollen alle Tage gescheit nutzen, deswegen ging es schon gleich auf unsere erste Strandinsel. Natürlich typisch panamaisch, wunderschön mit vielen Palmen, super klarem Wasser und die bekannten selbstgebauten Häuser aus Palmenstämmen und Blättern. Die große Attraktion der Insel: Es gibt Seesterne im Wasser, aber leider auch recht viele Quallen.

Nachdem wir die Insel etwas erkundet und uns an der Bar ein paar schöne tropische Säfte gegönnt hatten, fuhren wir gegen Mittag dann weiter auf die Insel Colon zu unserem Hotel. Aber auch dieses Mal machten wir einen kleinen Umweg zu einer Insel, die man nicht betreten darf: Ein Vogel-Naturschutzgebiet. Nach langer Fahrt mit dem Boot sind wir dann auch irgendwann an unserem Hotel angekommen. Erst noch ein paar Schwierigkeiten mit der Zimmereinteilung - irgendwie fehlten drei Zimmer -, aber dann hat doch noch alles geklappt und wir konnten unter unsere lang ersehnte Dusche gehen. Da kam schon die nächste Überraschung: Es gibt warmes Wasser! Das gibt es hier nämlich so gut wie nirgendwo. Nur wenige der Austauschschüler hier haben welches, und so war das eine schöne und willkommene Abwechslung.

Am nächsten Tag setzten wir das Strandabenteuer gleich morgens fort. Mit dem Motorboot nahmen wir Kurs auf eine verlassene Insel im Meer: riesiger Strand und wunderschöner Regenwald. Dazu auch noch tolle Wellen, was will man mehr?

Nach einigen Stunden, in denen die Sonne mehr als nur brannte und wir uns alle einen Sonnenbrand geholt hatten, folgte die nächste Überraschung: Ein Restaurant auf dem Wasser. Nachdem wir alle schön den Magen gefüllt hatten, wurden die Taucherbrillen ausgepackt: Wir schnorchelten! Man konnte wirklich alle möglichen Fische sehen. Von riesigen Fischschwärmen bestehend aus unzählig vielen kleinen Fischen, bis hin zu einem Rochen. Unsere ungeliebten Quallen waren auch wieder mit dabei. Aber das war noch nicht alles: Auf dem Weg zurück zum Hotel sahen wir sogar Delfine! Sie sind zwar nicht aus dem Wasser gesprungen, aber sie haben ein wenig an der Wasseroberfläche rumgespielt und allein das war wunderschön zu beobachten!

Der nächste Tag ging genauso weiter wie der letzte aufgehört hatte: Strand, Strand und noch mehr Strand. Erstaunlicherweise spielte das Wetter sehr gut mit und wir wurden kein einziges Mal vom Regen erwischt. Am 4. Tag schließlich ging es wieder nach Hause. Zuerst mit dem Boot und dann erneut mit dem Bus, die kurvige Strecke zurück bis man irgendwann wieder bei Lyly, der AFS-Betreuerin aus La Concepción, vorm Haus stand und auf seine Eltern wartete. Diejenigen, die von weiter weg kamen, sind noch einen Tag bei Lyly geblieben, bis sie auch wieder mit dem Bus nach Hause gefahren sind.

Wieder zuhause vergingen die Tage wie im Flug. In der Schule war es Zeit für die Examen - das entspricht in etwa unseren Klassenarbeiten. Aber während bei uns im Deutschland kurz vor der Klassenarbeit der Unterricht auf Hochtouren läuft, hat man hier eigentlich schon so gut wie Ferien. Schule wird mehr zu einem Treffpunkt der Freunde und es gab nicht gerade wenig Tage, an denen ich mir dachte: „Und dafür bin ich jetzt um 5:45 Uhr morgens aufgestanden?“ Einige Examen habe ich auch mitgeschrieben wie Informatik, Mathematik und Englisch, aber Fächer wie Physik, Biologie und Chemie blieben mir dann doch erstmal erspart. Meine Matheexamen habe ich bereits zurück erhalten: eine 4.5 – also ungefähr eine 2+ in Deutschland.

In der ersten Dezemberwoche wartete schon der nächste Ausflug, aber diesmal mit der Schule: 24 Stunden Panama City! Am Freitag um 22:00 Uhr fuhren wir mit dem Bus los. Thema des Ausfluges war der Panama-Kanal. Zwei Museen haben wir uns dazu angeschaut, und dann natürlich das wichtigste, den Panama Kanal selbst…naja zumindest einen kleinen Teil davon! Und was bei einem Ausflug nach Panamá auch niemals fehlen darf, ist das Shoppen. Also, auf zur Albrook Mall! An einem Samstag und das auch noch in der Vorweihnachtszeit vielleicht nicht die beste Idee, denn es war doch sehr, sehr voll! Um 22:00 Uhr am Samstag ging es dann auch schon wieder zurück nach Bugaba und ich muss sagen, der Schlaf hat doch sehr gelitten.

Am 8. Dezember war hier dann ein Feiertag, den wir an einem anderem Tag auch in Deutschland feiern, wenn auch anders als hier: Der „día de la madre“ - Muttertag. An diesem Tag wird hierzulande alles für die Mutter gemacht, meistens bekommt sie auch noch kleine Geschenke und eine Karte. An diesem Tag fällt sogar die Schule aus. Ich habe die Zeit genutzt, um meiner Mutter den lang gewünschten „flan de queso“ (zu Deutsch: Käsekuchen) zu backen. Zwar etwas improvisiert, da es hier keinen Quark gibt, aber trotzdem lecker!

Anfang dieses Monats wurden dann auch die letzten Examen abgegeben und die schöne Zeit im Dezember fing an: die großen Ferien! Vor ungefähr einer Woche hieß es „Tschüss Schule, wir sehen uns Mitte Februar wieder!" Und wie könnte man den Beginn der Ferien in Panama am besten feiern? Richtig, mit einem Strandbesuch! So fuhren wir Anfang dieser Woche mit dem AFS-Komitee meiner Stadt und noch ein paar Schülern aus David und Volcan zu einem Strand, der dieses Mal auch ohne Boot erreichbar war. Auf dem Weg dorthin hat man sich allerdings so gefühlt, als würde man etwas Verbotenes machen. Vier Mal wurden wir kontrolliert, jedes Mal der prüfende Blick in unseren Bus hinein, das laute Klopfen am Fenster und dann die doch recht genervte Stimme des Polizisten: "Passaporte por favor!". Ich muss schon sagen, es war wesentlich einfacher im letzten Sommer mit Familie und Freunden in Frankreich versehentlich in ein militärisches Sperrgebiet zu spazieren, als hier zum öffentlichen Strand zu kommen. Aber das Ganze hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Zwar hatten wir wieder typisch panamaisches Regenwetter, aber da das Wasser im Meer sogar wärmer ist als in der Dusche bei mir zu Hause, stört das sowieso keinen. Dank des schlechten Wetters hatten wir sogar noch wunderschöne große Wellen - so hoch, dass sie einen gern einmal verschluckt hatten. Und so hatten wir alle unseren Spaß. Der Höhepunkt des Tages waren dann eindeutig die Delfine, die sich am Horizont tummelten: Mit einem Salto aus dem Wasser, schön weit hoch in die Luft. Man hätte glauben können, sie machen das nur für uns!

Das war’s auch schon wieder. Ich bin sehr gespannt was die Ferien so bringen werden und freue mich, euch bald davon berichten zu können. Chau und bis zum nächsten Mal! Eure Luca

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